Frankfurt/Oder (rad-net) - Tobias Buck-Gramcko ist neuer Weltmeister in der Einerverfolgung. Im Finale setzte er sich in 3:09,926 Minuten gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Nicolas Heinrich (3:11,648) durch und fuhr obendrauf deutschen Rekord. Den Weltrekord verpasste der 18-Jährige um nur zwei Zehntelsekunden.
In der Qualifikation war Buck-Gramcko in 3:12,287 Minuten noch rund eine halbe Sekunde langsamer gewesen als Heinrich, der 3:11,850 Minuten benötigte, drehte im Finale aber den Spieß um. Er steigerte sich um zweieinhalb Sekunden und fuhr so schnell wie noch kein deutscher Junior zuvor.
«Jetzt ist es fair aufgeteilt, jeder hat ein Trikot», scherzte ein sehr gelöster Buck-Gramcko nach der Siegerehrung, denn Heinrich hatte Mitte Juli die Europameisterschaft gewonnen. «Die Schmerzen sind bei dem Ergebnis natürlich schnell verflogen. Und verlieren konnten wir mit zwei Deutschen im Finale ohnehin nicht», sagte der junge Mann vom Tuspo Weende.
«Tobias hat nach der Europameisterschaft nochmals einen großen Schritt nach vorn gemacht, sehr viel trainiert», lobte Bundestrainer Tim Zühlke den neuen Weltmeister, der am Donnerstag zusammen mit Heinrich bereits Gold in der Mannschaftsverfolgung gewonnen hatte. Auch für Heinrich hatte Zühlke ein Extra-Lob: «Eine Zeit von 3:11 fahren nicht viele auf der Welt.» Beide Sportler gehören dem älteren Jahrgang an, rücken also in die Elite auf. «Ich denke, wir werden sie schon im Winter beim Weltcup sehen. Sie haben beide gezeigt, dass sie richtig schnell sind», so Zühlke.
Im Punktefahren wurde der Russe Vlas Shichkin Weltmeister. Mit dem letzten Wertungssprint, den er gewann, zog er noch an Kevin Vauquelin (Frankreich) und Raul Garcia Pierna (Spanien), die beide auf 51 Punkte kamen, vorbei. Er sammelte 62 Zähler. Hannes Wilksch belegte mit 29 Punkten den neunten Platz.
Im Sprint-Turnier der Juniorinnen hat Alessa-Catriona Pröpster bereits die Silbermedaille sicher. Im Halbfinale hatte sich keine Probleme, sich gegen Emma Finucane (Großbritannien) durchsetzen und besiegte sie in zwei Läufen. Ihre Finalgegnerin wird Nikola Seremak (Polen) sein. Um Bronze fahren Finucane und Veronika Jabornikova (Tschechien).