Bogotá (rad-net) - Egan Bernal (Ineos Grenadiers) hat bestätigt, dass er «wenn alles gut geht» 2023 zur Tour de France zurückkehren möchte. In einem langen Interview mit Radio Caracol in Kolumbien sagte Bernal, dass sein ideales Ziel im nächsten Jahr sei, die Tour «so gut wie möglich zu fahren und in guter Form zu sein».
Nach seinem lebensbedrohlichen Unfall im Januar dieses Jahres hatte Bernal mit der Dänemark-Rundfahrt und der Deutschland-Tour sowie zwei italienischen Eintagesrennen noch vier Wettbewerbe in diesem Jahr bestritten. Dann beendete er jedoch die Saison, da er sich noch einer Knieoperation unterziehen musste. Seine weitere Genesung verlaufe seitdem gut. «Die letzte Operation wurde vor einem Monat an meinem Knie durchgeführt», erklärte Bernal. «Seitdem war ich ein bisschen im Urlaub und trainiere etwas. Und ich wäre bereit, im Januar oder Februar wieder in den Rennsport einzusteigen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich mich so schnell erholen würde, und meine ersten Gedanken nach dem Sturz waren zunächst nur, ein normales Leben zu führen, nicht wieder Radprofi zu werden oder gar Rad zu fahren.»
Von Seiten seines Teams Ineos Grenadiers habe der 25-Jährige keinen Druck bekommen, vielmehr gab die Mannschaft ihm alle Zeit, die er benötigte. «Ich war es, der mich selbst unter Druck gesetzt hat. Ich sagte: 'Nein, wenn ich wieder auf mein Top-Niveau zurückkehren und versuchen möchte, die Tour erneut zu gewinnen, muss ich mich wieder bewegen.' Ich lebe für den Sport, ich lebe für den Radsport und ich habe mich selbst unter Druck gesetzt.»
«Nächstes Jahr», so Bernal, «und immer vorausgesetzt, dass alles gut geht und ich die Kraft wieder vollständig in meinem rechten Bein, das am stärksten betroffen war, wiedererlange, würde ich als normaler Fahrer starten. Und ich würde gerne zur Tour zurückkehren.» Mental fühle er sich schon jetzt bereit dafür.
In Bezug auf ein mögliches Rennprogramm sagte Egan Bernal, dass die Vuelta a San Juan im Januar in Argentinien eine Option sei, die Tour Colombia im Februar eine andere, sollte das Rennen wieder stattfinden können. Darüber hinaus denke er darüber nach, die kolumbianische Meisterschaft, Paris-Nizza und Strade Bianche, sowie vielleicht auch das Criterium du Dauphine, zu fahren. «Aber das sind nur Ideen und alles könnte sich ändern», warnte er. «Es wird alles davon abhängen, wie die Saison läuft.»
