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Ivan Basso bei seiner Pressekonferenz in Mailand am 8. Mai.
10.05.2007 17:15
Basso bereut Dopingversuch: «Ich war ein Idiot»

Mailand (dpa) - Geständnis, Rolle rückwärts - und jetzt die Mitleids-Tour. Vor den bevorstehenden Anklagen der italienischen Antidopingkommission und der Staatsanwaltschaft gibt sich der des Dopingversuchs überführte Ivan Basso reumütig.

«Ich war ein Idiot, ich bitte alle um Verzeihung», sagte der italienische Radprofi der «Gazzetta dello Sport». «Ich bin nur ein Mensch, der einen Fehler gemacht hat», entschuldigte sich der Giro d'Italia-Sieger von 2006.

Für seinen Fehler muss Basso unter Umständen sogar im Gefängnis büßen. Die Staatsanwaltschaft im norditalienischen Busto Arsizio ermittelt nun offiziell gegen Basso wegen eines Verstoßes gegen das Antidopinggesetz. Auch von der italienischen Antidopingkommission wird der Radprofi angeklagt werden. Basso wurde zum dritten Mal in Rom verhört. Drei Stunden lang sagte er beim Antidoping-Chef Ettore Torri aus.

Der 29-Jährige betonte zuvor, keinen Strafnachlass zu erwarten. Das Nationale Olympische Komitee Italiens (CONI) würde Basso gerne mit einer Halbierung der vorgesehenen Dopingsperre auf ein Jahr belohnen, wenn er im Gegenzug helfen würde, die Dopingaffäre um den spanischen Arzt Eufemiano Fuentes aufzuklären. Die Weltantidoping- Agentur (WADA) lehnt dagegen weiterhin einen Kronzeugen-Bonus für Basso ab. In Rom wartet Torri noch auf eine offizielle Stellungnahme der WADA. Seine für diesen Freitag angekündigte Anklageerhebungen gegen Basso und den ebenfalls geständigen Michele Scarponi könnten sich deshalb verzögern.

«Es ist richtig, dass ich für meinen Fehler bezahle», so Basso. Er hatte zugegeben, dass er Fuentes den Auftrag zum Blutdoping für die Tour de France 2006 erteilt habe. Basso wiederholte erneut, nie zuvor gedopt zu haben. «Meine Siege waren ehrlich», betonte er. In seiner heftig kritisierten Pressekonferenz am Dienstag in Mailand habe er nichts verschwiegen. «Ich habe dort genau das wiedergegeben, was ich auch in den Anhörungen gesagt habe», sagte Basso. Damit betonte er indirekt nochmals, dass er keine anderen Fahrer belastet habe.

Er selbst hätte jedoch schon viel früher reden müssen, gab Basso im Nachhinein zu. «Schon im Juni vergangenen Jahres hätte ich alles erzählen müssen», sagte der Radprofi. Da er jedoch ein «Mann von großen Prinzipien» sei, habe er seinen Fehltritt so sehr verdrängt, dass er mit niemandem darüber habe reden können.


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