Los Angeles (dpa) - Nach der brisanten Begegnung der ehemaligen Radsport-Teamkollegen Lance Armstrong und Tyler Hamilton in einem Restaurant in Aspen hat sich das FBI eingeschaltet. Die amerikanische Ermittlungsbehörde ließ sich von den Besitzern Überwachungsbänder geben.
Ob die angebliche Auseinandersetzung, bei der Armstrong seinen früheren Kameraden verbal attackiert haben soll, darauf zu sehen oder hören ist, war vorerst unklar. Hamiltons Anwalt, Chris Manderson, sagte der Nachrichtenagentur AP: «Es war aggressiv und einschüchternd und wir dachten, es sollte den Bundesbehörden berichtet werden.»
Armstrong und einer seiner Anwälte hatten den Vorfall als «ereignislos» bezeichnet. Der siebenmalige Sieger der Tour de France war von Hamilton vergangenen Monat in einem TV-Interview des Dopings bezichtigt worden. Laut Hamilton soll Armstrong ihn bei der Begegnung in dem Restaurant am 11. Juni beschimpft und gefragt haben, wie viel Geld er für das Interview bekommen habe. Hamiltons Rechtsvertreter hofft, dass das FBI Zeugen des angeblichen Disputs befragen wird.
Gegen Armstrong wird seit einem Jahr ermittelt. Er soll während seiner Karriere mit Geldern eines staatlichen Sponsors Dopingmittel bezahlt haben. Armstrong bestreitet alle Vorwürfe. Olympiasieger Hamilton, selbst wiederholt als Doper überführt, war einst Armstrongs Edelhelfer. Laut Angaben seines Anwalts sprachen die beiden bis zu der Begegnung am Wochenende seit Jahren nicht mehr miteinander.
Für Zufall hält Anwalt Manderson das Treffen nicht. Es sei bekannt gewesen, dass Hamilton in Aspen sei. Der Anwalt glaubt, Armstrong habe die Konfrontation mit seinem einstigen Weggefährten gesucht.