New York (dpa) - Lance Armstrongs Anwalt Brian Daly hat sich zum ersten Mal öffentlich zu Wort gemeldet und die laufenden Ermittlungen gegen den siebenfachen Toursieger «unamerikanisch und unethisch» genannt.
Zudem würden dadurch Steuergelder verschwendet, erklärte der Strafverteidiger aus Los Angeles in einer veröffentlichten Stellungnahme. Daly nahm Bezug auf einen ungenannten Zeugen, der in der «New York Times» Dopingvorwürfe einiger Radprofis in Richtung Armstrong bestätigt hatte.
«Entweder sie wurden missverstanden oder sagen nicht die Wahrheit.» So beurteilte der Armstrong-Anwalt die bisherigen Aussagen ehemaliger und aktueller Radprofis, die zum Teil Teamkollegen des Rekordsiegers in seiner damaligen US-Postal-Mannschaft waren. «Lance ist über die Jahre mit Hunderten von Profis zusammengefahren, die seine Position bestärken» und es hätte nicht einen positiven Doping- Test des Texaners gegeben, meinte Daly.
Armstrong habe von Dopingpraktiken gewusst und diese unterstützt, hieß es nach den Ausführungen des anonymen Zeugen in der «New York Times». Mit seiner Aussage stärkte der Radsportler die Anschuldigungen von Floyd Landis. Der amerikanische Radprofi hatte bereits im Mai nach seinem eigenen Doping-Geständnis seinem Landsmann Armstrong systematische Manipulation während seiner Zeit bei US Postal vorgeworfen. Diese Aussagen lösten die Nachforschungen von Sonderermittler Jeff Novitzky aus.
Der Fahnder der Bundesbehörde zur Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln hatte bereits den Skandal um das kalifornische Balco- Dopinglabor an die Öffentlichkeit gebracht und Ex-Sprintstar Marion Jones des Meineides überführt. Armstrong, der von 1998 bis 2004 für US Postal fuhr, hat stets alle Dopingvorwürfe zurückgewiesen.