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Sandra Rübesam auf der Strecke von Mont-Sainte-Anne. Foto: Erhard Goller
01.09.2019 22:38
WM: Franzosen triumphieren im Downhill - Rübesam auf Rang zwölf

Mont-Sainte-Anne (rad-net) - Zum Abschluss der MTB-Weltmeisterschaften in Mont-Sainte-Anne (Kanada), haben mit Myriam Nicole und Loic Bruni im Downhill zweimal Franzosen triumphiert. Titelverteidiger Bruni gewann zum vierten Mal und zum dritten Mal hintereinander das Regenbogen-Jersey und schlug dabei den Australier Troy Brosnan und mit Amaury Pierron einen weiteren Franzosen. Bei den Damen holten Thanee Seagrave (Großbritannien) und Marine Cabirou (Frankreich) die weiteren Medaillen. Sandra Rübesam wurde Zwölfte, Max Hartenstern 38.

Rübesam sorgte in Abwesenheit der verletzten Deutschen Meisterin Nina Hoffmann als Zwölfte (+25,805) für das beste deutsche Ergebnis im Downhill-Wettbewerb der WM. «Oben hatte ich ein paar kleine Fehler», erklärte Rübesam, «und unten raus hat mir in den technischen Passagen die Kraft gefehlt. Aber sonst bin ich schon zufrieden mit mir.»

Nachdem sie in der Qualifikation noch vorne und hinten einen Plattfuß hatte, kam sie im Finale ohne Probleme durch. «Top-Ten wäre schön gewesen, aber es ist trotzdem gut. In den vergangen beiden Jahren bin ich bei den Weltmeisterschaften jeweils gestürzt.» Und sie feierte auf dem von vielen Fahrern als «speziell» bezeichneten Kurs ihre persönliche Premiere.

Im Vergleich zu den Weltcup-Resultaten relativierte sich das Ergebnis auch wieder, weil mit Myriam Nicole aus Frankreich und Tahnee Seagrave aus Großbritannien zwei Fahrerinnen aus langen Verletzungspausen zurückkamen. Und prompt Gold und Silber gewannen. Bronze holte sich die Französin Marine Cabirou.

Bei den Herren schrieb Loic Bruni im Traditionsort an der kanadischen Ostküste Geschichte. Als letzter Fahrer ins Rennen gegangen, lag Bruni an allen Zwischenzeiten vor dem bis dahin führenden Troy Brosnan. Auf 4:05,544 Minuten waren die 0,581 Sekunden letztlich ein Wimpernschlag. Es war Brunis vierter Titel nach 2015, 2017 und 2018, als er in Lenzerheide triumphierte.

Damit hat er sich in der ewigen Bestenliste der Weltmeister hinter seinen Landsmann Nicolas Vouilloz (7) an zweite Stelle gesetzt. Vouilloz ist auch der Einzige, der vor ihm dreimal in Folge den Titel holen konnte.

Max Hartenstern war als 38. (+18,419) der beste Deutsche. «Das war an meinem persönlichen Limit«», meinte Hartenstern. «Zwei Momente» habe er gehabt, «da wäre ich fast gestorben. Wenn ich da abgeflogen wäre...» Ansonsten sei er relativ gut durchgekommen. «Das war das, was heute für mich ging.» Hartenstern war zwar bereits zweimal in Mont Sainte Anne, doch die Vorbereitung war nicht ideal. Weil sein Flug gestrichen wurde, kan er erst am Mittwoch an und verpasste den so genannten Track Walk. «Ich hatte schon noch mit dem Jetlag zu kämpfen», bekannte der Deutsche Meister.

Der Heidenheimer Silas Grandy spricht von einem «soliden Lauf», ohne Sturz und ohne Steher. «Was die Kraft angeht, ist das schon hart hier und ein paar Mal habe ich ein bisschen verbremst. Es sind schon vier sehr intensive Minuten hier und ich will bei einer WM ja auch nicht stürzen», sagte Grandy.

Matthias Hafner aus Egesheim, der bisher nur zweimal auf der großen Weltcup-Bühne aufgetaucht war und mit 28 Jahren seine WM-Premiere feierte, verkaufte sich sehr gut. «Ich hatte relativ wenig Fahrfehler, was dann auch heißt, dass ich den Speed nicht ganz ausgereizt habe», so Hafner. «Ich bin jedenfalls froh, dass ich hier verletzungsfreie Tage erlebt habe. Die Strecke hat mega Spaß gemacht.» Es sei auch schön zu erleben, wie es sich über die Tage entwickelt habe. «Am Anfang dachte ich, ‚what the fuck' ist das denn, aber am Ende hat man die Strecke dann im Griff.»

Simon Maurer aus Spalt fühlte sich in seinem ersten Jahr in der Elite-Kategorie «einfach körperlich noch nicht so weit», um den Anforderungen einer Strecke, wie der in Mont Sainte Anne stand zu halten. Hier war praktisch überall hohes Tempo gefordert. «Ich habe im Steinfeld meine Arme nicht mehr gespürt», erzählte Maurer, «aber insgesamt war es schon okay.»

Erik Irmisch hatte einen Defekt und konnte den Lauf nicht beenden, genauso wie Till Ulmschneider.

Junioren: Lehmann auf Rang 20
Junior Hannes Lehmann (Penig) belegte Rang 20 und fang seinen Lauf «okay, aber nicht super». Im oberen Streckenteil habe es sich gut angefühlt, doch ein «Verbremser» vor dem ersten Steinfeld habe ihn dann auf eine Linie gebracht, die er noch nie gefahren sei.

Zum ersten Mal war er in Kanada und eine solche Strecke sei für ihn «komplett neu, aber ab jetzt eine meiner Lieblingsstrecken». Klar, dass man sich darauf erst mal einstellen muss. Dafür war allerdings im Training etwas der Wurm drin. «Von der ersten Trainingsfahrt an, hatte ich zu viele Platten und deshalb zu wenig Läufe», erklärte Lehmann. Am Sonntagmorgen fuhe er noch mal runter, kan zurecht, um sich dann im letzten Trainingslauf vor dem Rennen noch mal einen Defekt einzuhandeln.

Damit war er nicht ganz optimal auf den Wettkampf vorbereitet und verlor schließlich 14,209 Sekunden auf Kyle A'hern aus Australien (4:17,776), der mit 1,144 Sekunden vor Antoine Vidal aus Frankreich und 1,294 Sekunden vor dem Neuseeländer Tuhoto-Ariki Pene die Goldnedaille gewann.

Bei den Juniorinnen war keine Deutsche am Start. Titelverteidigerin Valentina Höll aus Österreich wurde ihrer Favoritinnen-Stellung gerecht und gewann 12,928 Sekunden vor der Norwegerin Mille Johnset und 21,230 Sekunden vor Anna Newkirk aus den USA.

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