Val di Sole (rad-net) - Für die Cross-Country-Biker geht es nur fünf Tage
nach den Europameisterschaften in Tschechien in Italien in die fünfte
Weltcup-Runde. Die EM-Dritte Elisabeth Brandau kann im Val di Sole mit
Selbstvertrauen am Freitag in den Short Track und am Sonntag ins
Cross-Country-Rennen gehen. Dazwischen kämpfen die Four-Cross-Biker am
Freitagabend um WM-Medaillen und am Samstag die Downhiller um Nina Hoffmann um
Weltcup-Punkte.
Für Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) geht es in den fünf Tagen zwischen
EM und Weltcup vor allem darum, sich ausreichend zu erholen, nachdem sie in
Brünn im Ziel mit Gänsehaut und völlig kaputt über ihrem Lenker hing. «Ich
glaube, das war mehr die mentale Anspannung, aber ich kann es schlecht
einschätzen. Die Beine waren gar nicht so schlecht, es war mehr der
Gesamtorganismus, der betroffen war», erklärt Brandau, die in der Gesamtwertung
auf Rang vier liegt. «Ich weiß nicht was im Val di Sole möglich ist, aber ich
werde kämpfen. Die Top-Ten habe ich mir schon vorgenommen.»
Adelheid Morath (KS Trek) kommt nach einer selbst verordneten Pause zurück
ins Wettkampf-Geschehen. Eigentlich, so die Freiburgerin, fühle sie sich ganz
gut, aber die Entzündung im Körper benötige eben ihre Zeit. «Deshalb bin ich für
Val di Sole auch nicht so gut vorbereitet», sagt sie und meint damit die
fehlenden spezifischen Trainingseinheiten, die dafür eigentlich notwendig wären.
Nadine Rieder (Rotwild Factory Team) hatte sich auch eine Pause genommen, um
wieder in Balance zu kommen. Das sei auch ganz gut gelungen, so Rieder. Doch am
Montag war plötzlich wieder Flüssigkeit im Oberschenkel, den sie sich bei einem
Sturz bei der DM Ende Juni geprellt hatte. «Wenn noch mal Flüssigkeit nachläuft,
hat mir der Arzt von einem Start abgeraten», erklärt Rieder. Zum Glück sei aber
der Muskel nicht verletzt und die Faszien nicht betroffen.
Im Lager der Herren brachte Manuel Fumic (Cannondale) aus Tschechien kein
Erfolgserlebnis mit nach Hause. Aber er versucht das entsprechend einzuordnen.
Das intensive Training in der Woche zuvor sei wichtig gewesen, eine Art
Nachsitzen für verpasste Einheiten im Frühjahr. «Für mich war die EM keine große
Überraschung und deshalb auch kein Rückschlag. Ich denke, wenn ich am Wochenende
erholt bin, dann kann ich meinen Aufwärtstrend fortsetzen», meint Fumic. «Im
Training vergangene Woche waren die Werte und die Beine okay.»
Georg Egger (Lexware), Neunter bei der EM, schwimmt auf einer kleinen Welle:
«Die Form ist echt geil, ich muss halt schauen, dass ich das Rennen besser
dosieren kann als letztes Jahr. Ich bin am Anfang etwas zu zackig gefahren und
habe Körner verschleudert. Dann war irgendwann der Tank leer», will es Egger am
Sonntag (15:05 Uhr) besser machen. «Ich bin aber guter Dinge, schauen wir mal,
was drin ist.» Er und Fumic sind auch beim Short Track am Freitag (17:30 Damen,
18:15 Herren) am Start.
Ben Zwiehoff (Bergamont) wirkte nach Erfüllung der Olympia-Norm gelöst. «Ich
stand da schon etwas unter Druck. Im Val di Sole kann ich jetzt mit etwas mehr
Spaß an die Sache rangehen und zeigen, was ich kann», meine der Essener. Luca
Schwarzbauer (Lexware) will an seinen 25. Rang von Les Gets anknüpfen und von
Markus Schulte-Lünzum könnte man auch eine gute Leistung sehen.
Four-Cross-WM
Am Freitagabend wird in Commezzadura um WM-Medaillen in der Four-Cross-Disziplin
gekämpft. 2018 konnte Raphaela Richter aus Bayreuth die Bronze-Medaille
ergattern. Das Format wird allerdings nur noch selten gefahren, so dass die
meisten Sportler aus anverwandten Disziplinen wie BMX oder, wie Richter, aus dem
Enduro kommen.
Mit Steffi Marth (Cottbus) und Benedikt Last (Reutlingen) schickt der BDR noch
zwei weitere aussichtsreiche Kandidaten ins Rennen.
Downhill-Weltcup
Beim Downhill-Weltcup darf man auf das Abschneiden von Nina Hoffmann gespannt
sein. Die Saalfelderin kann sich weiter unter den besten Fünf in der
Gesamtwertung festsetzen, zumal Weltmeisterin Rachel Atherton mit
Achillessehnenriss vorerst ausfallen wird.