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Tony Martin hat seine Knieverletzung überstanden und kann somit beim Olympischen Zeitfahren um die Medaillen kämpfen. Foto: Archiv/Candy Welz
03.08.2016 10:45
Tony Martin gibt nach Knieverletzung grünes Licht für Rio/Kletterqualitäten beim Zeitfahren gefragt

Rio de Janeiro (rad-net) - Nachdem Tony Martin die Tour de France am vergangenen Sonntag während der Schlussetappe in Paris mit starken Knieschmerzen vorzeitig beenden musste, hat der dreifache Zeitfahrweltmeister nun grünes Licht für die Olympischen Spiele in Rio gegeben. «Ich war oft beim Arzt und bei der Physio in den letzten Tagen und wir haben lange überlegt, ob wir einem anderen Sportler die Möglichkeit geben sollten, zu starten. Gemeinsam haben wir aber entschieden, dass wir es angehen. Ich bin sehr zuversichtlich», äußerte sich Martin optimistisch auf seiner Homepage.

Besonders im Zeitfahren am 10. August zählt der 31-Jährige zu den Top-Favoriten, wird jedoch auch Simon Geschke und Emanuel Buchmann am Samstag im Straßenrennen unterstützen. Der gebürtige Cottbuser wird es jedoch mit einem schwierigen Kurs aufnehmen müssen, der mit giftigen Anstiegen einige Rhythmuswechsel erzwingen wird. Das Kopfsteinpflaster des 1,3 Kilometer langen Gumari haben die Organisatoren für das Zeitfahren jedoch teilweise mit Asphalt überdeckt, stellen die bis zu 24% steilen Rampen ohnehin eine schwierige Prüfung für die Fahrer dar. Auch der ca. 2.1 Kilometer lange Grota Funda wird den Fahrern mit bis zu 10% Steigung alles abverlangen.

Für das insgesamt 55,56 Kilometer lange Zeitfahren rücken dadurch die Zeitfahrer mit Kletterqualitäten in den Fokus. Chris Froome wird gute Chancen haben, Bradley Wiggins' Double von 2012 aus Tour-Sieg und Olympischem Zeitfahren zu wiederholen, sieht sich jedoch einer starken Konkurrenz gegenüber.

Allen voran gilt der Niederländer Tom Dumoulin als Top-Favorit, der das erste Zeitfahren der diesjährigen Tour de France gewann und sich beim Bergzeitfahren etwa eine Woche später lediglich Gesamtsieger Froome geschlagen geben musste. Ähnlich wie Tony Martin musste der 25-Jährige einige Tage um seinen Olympiastart bangen, nachdem er sich während der 19. Tour-Etappe einen Handgelenksbruch zugezogen hatte.

Um die Podestplätze wird wohl auch der Tour-Fünfte Richie Porte aus Australien mitfahren können, der mit seiner Mischung aus Berg- und Zeitfahrer die richtigen Qualitäten für den Grumari Circuit mitbringt. Selbiges gilt für Vincenzo Nibali, auf dessen Schultern die italienischen Medaillenhoffnungen ruhen. Die Spanier werden ihren Fokus auf Ion Izagirre richten, der in diesem Jahr bereits das Zeitfahren der Tour de Suisse für sich entscheiden konnte. Dritter wurde hier der vierfache Zeitfahrweltmeister Fabian Cancellara, der in seinem letzten Profijahr seinen Erfolg beim Olympischen Zeitfahren 2008 in Peking gerne wiederholen würde. «Spartacus» wird es ähnlich wie Tony Martin auf dem alles andere als ebenen Kurs jedoch schwer haben.

Zu den Mitfavoriten zählen ferner der Ex-Stundenweltrekordhalter Rohan Dennis (Australien), der aktuelle Zeitfahrmeister Vasil Kiryienka (Weißrussland), der amerikanische Zeitfahrmeister Taylor Phinney sowie Rigoberto Uran aus Kolumbien. Auch Simon Geschke wird beim Zeitfahren an den Start gehen, darf sich jedoch wie im Straßenrennen lediglich Außenseiterchancen ausrechnen. Die Olymnpischen Spiele werden in der Nacht von Freitag auf Samstag in Rio eröffnet werden.

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