Hermsdorf (rad-net) - Nach zunächst ruhiger, zum Ziel hin sich ständig beschleunigender Fahrt gewinnt Carmen Small vom Team Specialized-lululemon die längste Etappe der 26. Thüringen-Rundfahrt der Frauen über 121,5 Kilometer rund um Hermsdorf. Mit der schnellsten Endgeschwindigkeit setzte sie sich im Zielsprint des Feldes vor Marta Tagliaferro vom Team MCipollini-Giordana und der Gesamtführenden Emma Johansson vom Team Orica-AIS durch. Die Schwedin Johansson behält sowohl das Gelbe Trikot der Gesamtführenden als auch das Weiße der besten Sprinterin.
Rund um Hermsdorf, wo die Thüringen-Rundfahrt der Frauen nach zehn Jahren wieder Station machte, schien sich bei hochsommerlichen Temperaturen an die 30 Grad lange keine Fahrerin entschließen zu können, einen Ausreißversuch zu wagen. Erst in der Anfahrt auf Apolda bei Kilometer 75 häuften sich Ausreißversuche, von denen schießlich der von Anna-Bianca Schnitzmeier vom Team Wiggle-Honda und Chloe McConville aus dem Nationalteam Australien Erfolg hatte. Über 40 Kilometer legten die beiden in Solofahrt zurück, bevor sie nach der ersten Zieldurchquerung vom Feld gestellt wurden.
Sechs Kilometer vor dem Ziel bildete sich durch einen Sturz im Feld eine 16-köpfige Spitzengruppe, die jedoch darauf verzichtete, aus dem Sturz Kapital zu schlagen. Im Massensprint auf der 400 Meter langen Zielgeraden in der Naumburger Straße erwiesen sich die Beine von Carmen Small aus Durango/Colorado als die schnellsten. «Eigentlich hatten wir eine Fahrerin in eine Gruppe bringen wollen», erklärte sie nach ihrem ersten Etappensieg bei der Thüringen-Rundfahrt. «Weil das nicht klappte, musste die ganze Mannschaft mit ran, um das Loch auf die Ausreißerinnen wieder zuzufahren. Das Team hat ganze Arbeit geleistet und mir letztendlich den Sprint angefahren.»
Beste Deutsche wurde heute Beate Zanner vom Team maxx solar-Stevens als Achte. Die morgige Etappe rund um Schleiz dürfte, gemessen an ihrem Profil, die Königsetappe der diesjährigen Thüringen-Rundfahrt werden.