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BDR-Sportdirektor Patrick Moster. Foto: Archiv/rad-net
21.01.2013 15:11
Querfeldein: Patrick Moster zur WM-Nominierung «Normen streng ausgelegt»

Frankfurt (rad-net) - Nur fünf Sportler gehen Anfang Februar für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bei der Radcross-Weltmeisterschaft in Louisville, USA, an den Start. BDR-Sportdirektor Patrick Moster führt verschiedene Gründe für das Mini-Aufgebot an. In der Radsport-Szene hat die geringe Anzahl an Sportlern im BDR-Aufgebot für einiges Stirnrunzeln gesorgt. An manchen Stellen wurde auch Kritik geäußert. Nominiert wurden nur die Sportler, die tatsächlich die geforderte Norm erfüllt haben. Dass die vielleicht zu hoch angesetzt war, das verneint Sportdirektor Patrick Moster

«Die Weltmeisterschaft findet in Übersee statt. Daher haben wir uns entschlossen nur mit den Sportlern an den Start zu gehen, denen wir gewisse Endkampfchancen, also Platz eins bis acht, zutrauen. Wohlwissend, dass wir den einen oder anderen Talentierten zuhause lassen, haben wir die Nominierungsnormen sehr streng ausgelegt», so der Sportdirektor und verweist auf die Tatsache, dass der Cross-Sport nicht olympisch ist und daher nicht in dem Maße gefördert wird, wie etwa der Bahnradsport. Deshalb und auch weil die Disziplin in Deutschland lange nicht so populär ist, wie etwa in Belgien oder den Niederlanden, müsse man mehr auf die Relation zwischen Kosten und Leistung der Sportler schauen.

Nachdem die Cross-Weltmeisterin der Jahre 2000, 2001, 2005 und 2008 Hanka Kupfernagel ihre Saison vorzeitig beendet hat wird in Kentucky keine Dame an den Start gehen. Die deutsche Meisterin Trixi Worrack konzentriert sich einerseits auf ihr angestammtes Straßenmetier und, so Moster, hätte in den USA auch aus einer hinteren Startreihe ins Rennen gehen müssen. Was für ein Top-Ten-Ergebnis gleich ein Handicap gewesen wäre. Die Vize-Meisterin Sabrina Schweizer hält Moster für ein Talent. «Aber sie konnte nicht an die Leistungen des Vorjahres anknüpfen und war im Weltcup von der Norm (B-Norm: Top acht) relativ weit weg.» So reichte dann der zweite Platz bei der Deutschen Meisterschaft in Bad Salzdetfurth nur zur halben Norm.

Insgesamt sieht Patrick Moster die Situation im deutschen Cross-Sport differenziert. «Wir haben nicht die Mittel zur Verfügung, um für die Nachwuchs-Sportler einen optimalen Jahresaufbau sicher zu stellen. Trotzdem haben wir mit Philipp Walsleben, Marcel Meisen und Christoph Pfingsten drei junge Fahrer, die im Radcross erfolgreich sind und bei entsprechender Entwicklung 2014, 2015 im Weltcup auch mal aufs Podest fahren können», sagt Moster. Bei den Damen gebe es mit Hanka Kupfernagel eine Ausnahme-Athletin und Sabrina Schweizer habe im vergangenen Winter gezeigt, dass sie in Topform auch in die Top-Ten fahren kann. «Sie ist ja auch noch sehr jung und hat das Ende ihrer Entwicklung noch nicht erreicht.»

Im Junioren- und U23-Bereich sieht der Sportdirektor «größere Schwankungen». «Marco König besitzt Talent, aber da würde ich mir sicher mehr von seiner Qualität wünschen. Und Leute wie Silvio Herklotz oder Markus Schulte-Lünzum konzentrieren sich halt auf die lukrativeren olympischen Disziplinen. Das muss man respektieren», meint der Sportdirektor.

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