Frankfurt/Oder (dpa) - Sprint-Bundestrainer Detlef Uibel hat den Radsport-Weltverband UCI scharf kritisiert. «Ich frage mich, wozu Ausnahmeregulierungen da sind, wenn nicht im Sinne des Sportlers entschieden wird», sagte Uibel. Die Bahnkommission der UCI hatte zuvor eine Ausnahmegenehmigung für einen Einzel-Start von Stefan Bötticher bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften in Apeldoorn/Niederlande (28. Februar bis 4. März) abgelehnt.
Der Chemnitzer Bötticher, Sprint-Weltmeister 2013 und WM-Zweiter 2014, hatte aufgrund muskulärer Probleme in den Jahren 2016 und 2017 keine Wettkämpfe bestritten und damit die notwendigen Qualifikationspunkte nicht erreicht. «Ich finde diese Entscheidung einfach respektlos gegenüber einem erfolgreichen Rennfahrer, der über zwei Jahre sehr intensiv eine tiefsitzende Verletzung auskurieren musste. Jetzt wird er auch noch doppelt bestraft», wetterte Uibel.
2016 gewährte die UCI dem Niederländer Theo Bos in vergleichbarer Situation eine Ausnahmegenehmigung; bei der WM in London gewann er dann Silber. Bötticher, der im Januar beim Weltcup in Minsk ein erfolgreiches Comeback auf der internationalen Bühne gegeben hatte, bleibt jetzt für die WM in Apeldoorn nur die Chance auf einen Start im Teamsprint. Uibel nominierte den 25-Jährigen als Ersatzmann.