Snowshoe (rad-net) - Zum ersten Mal in seiner Karriere hat Weltmeister Nino Schurter beim Weltcup in Snowshoe (USA) ein Short Track-Rennen gewonnen. Der Schweizer machte mit seinem Erfolg vor den beiden Franzosen Titouan Carod und Jordan Sarrou vorzeitig seinen siebten Gesamtweltcup-Sieg perfekt. Manuel Fumic wurde nach einem unglücklichen Sturz 13. Bei den Damen siegte mit der Schwedin Jenny Rissveds ebenfalls die Olympiasiegerin von Rio. Elisabeth Brandau wurde Elfte.
Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) war vor einer großen Zuschauerkulisse beim Short Track in Snowshoe vielleicht der größte Pechvogel. Der Kirchheimer lieferte eine ganz starke Vorstellung ab. Mit klugen Schachzügen manövrierte er sich von Position 30 nach der zweiten bis in die sechste von acht Runden bis zur Spitzengruppe nach vorne. Er fuhr an siebter Position und wollte dann noch mal einen Platz gut machen. Er schob sich rechts an Jordan Sarrou vorbei, wurde von dem Franzosen aber unvermittelt vom Rad befördert und flog unter der Streckenbegrenzung hindurch.
Fumic fiel bis auf Position 16 zurück, verbesserte sich noch auf Rang 13 (+0:23) und war im Ziel stinksauer auf Sarrou. Der 37-Jährige war der Meinung, dass Sarrou ihn gesehen hat und wollte die Entschuldigung nicht recht akzeptieren. «Das ist nicht das erste Mal», schimpfte Fumic. Ein mögliches Top-Resultat war jedoch dahin. Immerhin sicherte er sich mit Rang 13 noch die zweite Startreihe.
Georg Egger (Lexware) fuhr nach demselben Muster wie schon beim Weltcup in Lenzerheide und hatte damit Erfolg. «Ich bin konstant gefahren, das hat sich bewährt. Zwischenzeitlich habe ich mal daran gedacht, ob ich vielleicht aussteige, weil ich zu weit weg war von Platz 24. Aber dann war doch noch Dampf da und es hat sich gelohnt», meinte Egger. In der Schlussrunde konnte er sich noch um drei Positionen verbessern und damit für Sonntag die dritte Startreihe erobern. «Ich hoffe, ich kann das am Sonntag im Cross-Country ähnlich umsetzen.»
Nino Schurter (Scott-Sram) gewann zum ersten Mal im Short Track und damit gleichzeitig schon vor dem abschließenden Cross-Country-Rennen zum siebten Mal den Gesamtweltcup. Damit zieht er mit der Rekordmarke des Franzosen Julien Absalon gleich.
Elisabeth Brandau: Ich kann noch Rad fahren
Bei den Damen siegte, ebenfalls zum ersten Mal in diesem kurzen Format, die Schwedin Jenny Rissveds. Die Olympiasiegerin gewann vor Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot aus Frankreich und Kate Courtney aus den USA. Elisabeth Brandau zeigte eine starke Aufholjagd und landete auf Platz elf.
«So gut bin ich die letzten fünf Wochen nicht mehr gefahren», sagte Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) und schnappte nach Luft. Wie so oft verlor sie in der Startphase viel an Boden, machte sich dann aber von Position 28 auf den Weg durch die Reihen. Drei Runden vor Schluss kam sie an elfter Stelle an, doch die Lücken nach vorne war zu groß. Mit 43 Sekunden Differenz auf Rissveds erreichtw sie das Ziel. «Ich kann noch Rad fahren», meinte Brandau. «Und das mit einem gebrochenen Hintern.» Der Bruch am Steißbein ist natürlich noch nicht verheilt. «Am Anfang habe ich es gespürt, aber dann konnte ich die Schmerzen wegdrücken», so die 33-Jährige.
Adelheid Morath (KS Trek) gab das Rennen nach einer Runde auf. «Ich war zu weit hinten und die Überholmöglichkeiten waren einfach nicht gut genug», erklärte Morath. «Da habe ich mir die Kräfte lieber für Sonntag gespart. Klar, wenn es am Start gut gelaufen wäre, hätte ich schon um eine bessere Startposition gekämpft.»
In der Gesamtwertung rückte Courtney bis auf 20 Punkte an Jolanda Neff aus der Schweiz heran. Die fühlte sich am Freitagabend nicht gut und wurde nur 16.