Brüssel (rad-net) - Die belgische Cross-Fahrerin Femke van den Driessche ist gestern nicht vor der Disziplinarkommission des Weltradsportverbandes UCI erschienen. Stattdessen beendete die 19-Jährige, bei der ein Motor im Rad bei der Cross-WM gefunden wurde, ihre Karriere.
Bei Van den Driessche wurde der erste Fall von «Motor-Doping» festgestellt. Ihr drohen eine lebenslange Sperre sowie 50.000 Euro Strafe.
«Nachdem ich mich mit meinem Anwalt und meiner Familie beraten habe, habe ich beschlossen, meine Verteidigung beim Prozess in Aigle zu beenden», erklärte Van den Driessche in einer Pressemitteilung. «Ich habe mich dazu entschieden, mit dem Cyclocross aufzuhören. Mein Prozess ist ohnehin schon geführt. Die Kosten für die Anhörung in der Schweiz sind mir zu hoch.»
Zudem sei sie davon überzeugt, dass ein Freispruch unmöglich sei. Zwar hatte die junge Belgierin unter Tränen am Tag nach der WM erklärt, dass es nicht ihr Rad gewesen sei, sondern das eines Freundes - das von Ex-Rennfahrer Nico Muylder, der die Version auch bestätigte, aber «das Rad stand in meiner Materialzone», sagte Femke van den Driessche.
«Ich bedanke mich bei allen Menschen, die mich unterstützt haben und noch immer unterstützen, mein Anwalt, meine Freunde und Fans. Ich will mein Leben in Ruhe und Gelassenheit fortsetzen und hoffe, dass man das versteht und respektiert», so Van den Driessche.
Die UCI äußerte sich derweil noch nicht über den Fall Femke van den Driessche. Die Disziplinarkommission tagte gestern auch ohne die 19-Jährige, kam aber offenbar noch zu keinem Urteil, wie hoch die Strafe ausfallen solle. «Das Urteil wird zu gegebener Zeit bekanntgegeben. In der Zwischenzeit wird die UCI über diese Angelegenheit nicht weiter kommunizieren», hieß es in einer kurzen Erklärung des Verbandes.