Landerneau (rad-net) - Die Zuschauerin, die zum Auftakt der diesjährigen Tour de France den schweren Massensturz verursacht hat, ist offenbar gefasst worden. Wie RTL Frankreich berichtet, sei sie Untersuchungshaft genommen worden.
Nach dem Vorfall hatte sich die Zuschauerin vom Ort des Geschehens entfernt. Die Rennorganisatoren der ASO drohten daraufhin mit rechtlichen Schritten, und die französische Polizei leitete bald ein Fandung, die auch über die sozialen Netzwerke ging, ein. Nach dem Zeugenaufrufen wurde die Frau nun identifiziert, gefunden und befindet sich laut RTL nun in Landerneau in Polizeigewahrsam.
Ihr wird vorsätzliche Gefährdung der öffentlichen Sicherheit vorgeworfen und muss mit einer Geldstrafe von 1.500 Euro rechnen. Der Vorfall ereignete sich rund 45 Kilometer vor dem Ziel in Landerneau, wo die Zuschauerin auf der rechten Straßenseite mit dem Rücken zum Peloton stand und ein Schild mit der Aufschrift «Allez Opi-Omi» auf die Strecke hielt, wodurch Tony Martin (Jumbo-Visma) zu Fall gebracht wurde und weitere Fahrer unfreiwillig mitriss.
Jasha Sütterlin (DSM) verletzte sich bei dem Sturz am Handgelenk und musste das Rennen aufgeben, während Marc Soler (Movistar) die Etappe beendete, aber am nächsten Morgen aufgab, nachdem Frakturen in beiden Armen entdeckt wurden. Acht weitere Fahrer wurden vom Rennarzt untersucht und zahlreiche weitere erlitten leichte Verletzungen.
Laut «L'Equipe» würde eine Anklage wegen fahrlässiger Körperverletzung mit einer Geldstrafe von 1.500 Euro geahndet, sofern die erlittenen Verletzungen der Betroffenen nicht zu mehr als drei Monaten Arbeitsunfähigkeit führen. Die Folgen könnten jedoch schwerwiegender sein, wenn einzelne Fahrer sich entscheiden, rechtliche Schritte einzuleiten.