Pas de la Case (rad-net) - Mark Cavendish will seine Karriere nach der diesjährigen Tour de France fortführen. Der Fahrer von Deceuninck-Quick Step erklärte gestern in einer Pressekonferenz seiner Mannschaft, dass er den aktiven Radsport noch nicht aufgeben wolle und dementierte damit die Spekulationen seines Teamchefs Patrick Lefevere, der vermutet hatte, dass Cavendish seine Karriere nach der Frankreich-Rundfahrt an den Nagel hängen könnte.
«Ich habe darüber nachgedacht. Ich muss nochmal mit dem Mann sprechen», verkündete der Brite am gestrigen Ruhetag der Tour de France in Andorra. «Ich liebe es einfach. Ich bin so glücklich wieder Rad zu fahren und ich bin sehr glücklich mit meinem Umfeld. Ich weiß, dass ich es nicht für immer machen kann, aber ich liebe es immer noch und ich habe bewiesen, dass ich noch immer wettkampffähig bin. (…) Ich kann es also so lange weitermachen, wie es mein Körper erlaubt.»
Cavendish hatte im vergangenen Oktober überraschend und unter Tränen sein Karriereende verkündet, nachdem er es verpasst hatte einen Vertrag für die jetzige Saison zu sichern. Lefevere gab dem Fahrer daraufhin eine zweite Chance, als er dem Profi einen Vertrag für ein Mindestgehalt und ein weiteres Jahr bei Deceuninck-Quick Step ermöglichte. Cavendish nahm an und überraschte bereits zu Beginn der Saison mit seinen Leistungen, als er vier Etappen der Türkei-Rundfahrt gewann.
Zurzeit bestreitet der 36-Jährige die Tour de France, wo er bislang ebenfalls vier Etappensiege verbuchen konnte und bereits seit der ersten Woche im Grünen Trikot fährt. Mit seinen Erfolgen bei der Frankreich-Rundfahrt hat der Profi sogar den Etappenrekord von Eddy Merckx eingestellt, als er am Freitag seinen insgesamt 34. Erfolg auf einer Etappe der Tour de France feierte, doch der Ex-Weltmeister erklärte auch, dass der Rekord nicht im Fokus seiner Aufmerksamkeit stünde: «Der Ehrgeiz zu gewinnen ist heute immer noch der gleiche wie vor dreizehn Jahren, als ich meine erste Etappe gewinnen wollte. [...] Es geht darum, gewinnen zu wollen, wenn die Situation eintritt.»
Bis zur Ankunft in Paris könnten sich noch zwei weitere Möglichkeiten für einen Erfolg des «Manxman» ergeben, sollte es der Fahrer auf den kommenden drei Pyrenäen-Etappen innerhalb der Karenzzeit ins Ziel schaffen. «Ich bin jeden Tag nervös, wenn es um das Zeitlimit geht, aber daran können wir nichts ändern, wir müssen es einfach versuchen und so gut es geht dadurch», schaute Cavendish auf die kommenden Tage. «Aber man ist trotzdem den ganzen Tag dabei und das ist wahrscheinlich die härteste Tour de France, die ich je gefahren bin. Aber hoffentlich sollte alles gut gehen.»