Rio de Janeiro (rad-net) - Drei weitere Goldmedaillen und eine Silbermedaille für die deutschen Para-Cycler bei den paralympischen Spielen in Rio de Janeiro: Andrea Eskau und Christiane Reppe gewannen die beiden Straßenrennen der Handbikerinnen in den Klassen H5 und H1-4, Vico Merklein war bei den Handbikern H4 erfolgreich und Max Weber fuhr in der H3-Klasse zu Silber.
Eskau setzte sich nach 45 Kilometern in 1:37:07 Stunden in einem starken Schlussspurt leicht von ihren Konkurrentinnen ab und überquerte zwei Sekunden vor den beiden Niederländerinnen Laura de Vaan und Jennette Jansen die Ziellinie. Dorothee Vieth, die gestern Gold im Einzelzeitfahren gewann, wurde Fünfte. Für Eskau war es die zweite Medaille in Rio, sie fuhr im Zeitfahren hinter Vieth auf Rang zwei. «Gestern Silber und heute Gold, das ist perfekt», freute sich Eskau.
Die Klassen H1-4 wurden zusammengelegt. Im Finale hatten sich vier Handbikerinnen abgesetzt und spurteten um den Sieg, in dem sich Reppe als die Stärkste erwies. Sie konnte ebenfalls ein kleines Loch reißen und siegte mit zwei Sekunden Vorsprung auf Doyeon (Südkorea) und Francesca Porcellato (Italien). Reppe holt ihre erste Medaille im Para-Cycling, wo sie seit 2014 aktiv ist. Zuvor war sie als Schwimmerin bei Paralympischen Sommerspielen angetreten und hatte zweimal Bronze geholt. «Ich bin superstolz und froh. Ich hätte auf jeden Fall gefeiert, egal wie das Rennen ausgegangen wäre. Nun feiere ich doppelt und dreifach», sagte Reppe.
Vico Merklein gewann nach 60 Kilometern in der H4-Klasse im Schlussspurt einer achtköpfigen Gruppe mit drei Sekunden Vorsprung auf Zeitfahr-Paralympics-Sieger Rafal Wilk (Polen) und weitere drei Sekunden vor Joel Jeannot (Frankreich). Nach etlichen zweiten Plätzen bei Weltmeisterschaften und den Paralympischen Spielen 2012 in London, ist der Gewinn der Goldmedaille der größte Erfolg in Merkleins Karriere. «Ich stehe zum ersten Mal bei einem ganz wichtigen Rennen ganz oben. Es gibt keinen besseren Tag. Das ist Wahnsinn», so Merklein. Gestern holte er Bronze im Einzelzeitfahren.
Maximilian Weber musste sich über die 60 Kilometer der H3-Klasse nur ganz knapp dem Italiener Paolo Cecchetto geschlagen geben und holte nach 2008 seine zweite paralympische Silbermedaille. Dritter wurde Charles Moreau (Kanada).
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