Deventer (rad-net) - Das Development-Team von Giant-Alpecin, das speziell auf Deutschland ausgerichtet ist, nimmt Gestalt an. Nach Max Kanter wurden nun weitere Verpflichtungen bekanntgegeben. Mit Florian Stork ist auch ein weiteres deutsches Nachwuchs-Talent dabei.
Der 19-jährige Stork kommt vom Team Sauerland-NRW und erhielt einen Einjahresvertrag. Er zeigte als Juniorenfahrer starke Leistungen in der Saison 2015 und wurde 2016 Fünfter bei den nationalen U23-Meisterschaften im Einzelzeitfahren.
Zudem wurden auch drei ausländische Fahrer verpflichtet. Der Franzose Clément Betouigt-Suire, Junioren-Vizeweltmeister 2015 auf der Straße, wird die kommenden zwei Jahre für das Nachwuchsteam fahren. Hinzu kommen die beiden Niederländer Jarno Mobach, Gewinner des diesjährigen Junioren-Rennens von Paris-Roubaix, und Querfeldein-Spezialist Joris Nieuwenhuis. Nieuwenhuis wird ein auf das Cyclocrossen fokussierte Rennprogramm bestreiten und dies mit einer Auswahl von Wettkämpfen auf der Straße kombinieren.
«Generell verfolgen wir Fahrer aufgrund von Resultaten; wir nutzen bestimmte Rennen als Indikator. Wenn diese Fahrer auf unserem Radar erscheinen, werden ihre Leistungsdaten von unserem Wissenschaftler Teun van Erp analysiert. Erkennen wir, dass der junge Athlet das sportliche Potenzial besitzt, wollen wir herausfinden, ob er und das Team beziehungsweise unsere Philosophie zueinander passen. Wir erfahren durch eine Reihe von Gesprächen mehr von der Person, die sich hinter dem 'reinen' Sportler verbirgt», erklärt Team-Coach Marc Reef, verantwortlich für das Scouting und das Recruitment von Fahrern für das Development-Team. «Außerdem nutzen wir auch spezielle Scouting-Tools wie unsere German Talent Days. Jarno Mobach, der mit uns in der Eifel war, ist ein gutes Beispiel dafür. Er ist uns dort aufgefallen. Wir haben daraufhin das Gespräch mit ihm gesucht und uns mit ihm intensiv unterhalten. Dies alles resultierte darin, dass er einen Vertrag unterzeichnet hat.»
Die Fahrer des Development-Teams werden ein anspruchsvolles Rennprogramm absolvieren, das sich aber nicht nur auf die Entwicklung ihrer Fähigkeiten konzentriert. Sie sollen auch wichtige Erfahrungen auf Profi-Niveau machen, vor allem bei UCI-Rennen der zweiten Kategorie sowie ein paar UCI-Wettkämpfe der ersten Kategorie. Die Fahrer sollen aber auch die Freiheiten bekommen, bei Rennen des Nationencups für ihre nationalen Verbände zu starten. Sie sollen eine gut ausbalancierte Saison mit Renn- sowie Trainingszyklen absolvieren.
Betreut werden die Nachwuchsfahrer von den gleichen Trainern und Wissenschaftlern, die auch für das Profi-Team von Giant-Alpecin arbeiten. Während die internationale Ausrichtung beibehalten wird, wird diese Equipe speziell mit einem Kern aus talentierten deutschen Fahrer und deutschem Personal bestehen, im Einklang mit dem Ziel des Teams, den deutschen Radsport zu fördern. Den Sockel bilden die German Talent Days, die in Zusammenarbeit mit dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) stattfinden, der nächste Baustein wird das neue deutsche Development-Team sein, und an der Spitze dieser Pyramide steht das WorldTour-Team mit deutscher Lizenz. Man ist zuversichtlich, dass diese Struktur eine kontinuierliche und langfristige Förderung der vielversprechendsten deutschen Fahrer in die WorldTour gewährleistet.
«Es ist schön zu sehen, dass unser auf Deutschland zugeschnittenes Nachwuchsförderungsprogramm Gestalt annimmt. Wir werden einen breiten Ansatz anbieten und uns gleichermaßen auf die Ausbildung der Fahrer konzentrieren, da nicht jedes Talent letztlich den Sprung in die WorldTour beziehungsweise den Profi-Radsport schaffen wird. Es werden alle Bereiche, die für die Entwicklung eines jungen Erwachsenen wichtig sind, gefördert; zuallererst der Mensch anschließend der Profisportler», so Teamchef Iwan Spekenbrink.
