Tabor (rad-net) - Am kommenden Wochenende finden die Querfeldein-Europameisterschaften in Tabor (Tschechien) statt. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) geht jedoch nur mit Außenseiterchancen in die Wettbewerbe. Angeführt wird das Aufgebot von dem mehrfachen Deutschen Meister Philipp Walsleben (Beobank-Corendon).
Der BDR schickt nur zwei Elitefahrer ins Rennen: Dabei hat Philipp Walsleben Chancen, in die Top-Ten zu fahren. Der Kleinmachnower ist der einzige deutsche Fahrer im EM-Aufgebot, der mit den Belgiern und Niederländern mithalten kann. Zweiter deutscher Starter in der Eliteklasse der Männer ist Manuel Müller (RSV Rheinstolz Wyhl), der zuletzt mit guten Resultaten im Deutschland-Cup aufhorchen ließ und bei der letzten EM als 25. über den Zielstrich fuhr.
Marcel Meisen, letztes Wochenende Gewinner des Crossrennens in Hittnau in der Schweiz, hat seine Teilnahme an den Titelkämpfen genauso abgesagt wie Sascha Weber, der sich noch nicht stark genug fühlt. «Meine Form reicht noch nicht, in die Top Ten zu fahren, da bleibe ich lieber zu Hause und trainiere», sagt der Saarländer, der dann bei der WM im Januar vorne dabei sein will.
Favoriten bei den Männern sind vor allem die Belgier und Niederländer, insbesondere Titelverteidiger Toon Aerts und Mathieu van der Poel, der in dieser Saison bisher alle drei Weltcuprennen für sich entscheiden konnte. Weitere Medaillenkandidaten sind Laurens Sweeck, Michael Vanthourenhout, Kevin Pauwels und Quinten Hermans sowie Lars van der Haar. Fehlen wird hingegen Weltmeister Wout van Aert, der eine geplante Pause einlegt.
Zwei Starter schickt der BDR auch ins Rennen der männlichen U23: Maximilian Möbis (BSV AdW Berlin) und Paul Lindenau (Stevens Racing Team).
Bei den Frauen ist die deutsche Vize-Meisterin Stefanie Paul (RSG Hannover/Stevens Racing Team) die einzige deutsche Starterin in einem Rennen, in dem Weltmeisterin Sanne Cant auf die Jagd nach ihrem dritten EM-Titel geht. Im vergangenen Jahr hatte die 26-Jährige überraschend nur Rang sieben bei den kontinentalen Titelkämpfen belegt. Hauptkonkurrentin dürfte die Niederländerin Maud Kaptheijns (Crelan - Charles) sein, die am vorletzten Oktober-Wochenende ihren dritten Superprestige-Sieg in Folge feierte. In der Kategorie U23 Frauen stellt der BDR keine Starterin.
Bei den Junioren setzt der BDR auf David Westhoff (RSV Gütersloh/Stevens Racing Team), Tim Wollenberg (E-Racers Augsburg Stevens Racing Team ) und Tom Lindner (SV Remse/ Stevens Racing Team).
«Wir gehen bewusst nur mit einer kleinen Mannschaft nach Tabor, denn wir wollten auf Fahrer und Fahrerinnen zurückgreifen, die auch eine Chance auf eine gute Platzierung haben», sagt Marc Schäfer, der die Crosser in Tabor betreuen wird. «Fahrer nach Tabor zu schicken, nur um die Startplätze zu füllen, schien uns nicht sinnvoll.»
Alle Entscheidungen fallen in diesem Jahr am Sonntag, den 5. November, weil samstags die Masters in verschiedenen Altersklassen ihre Meister ermitteln.
Zeitplan, 5. November:
9 Uhr: Junioren
10:15 Uhr: Frauen U23
11:30 Uhr: Männer U23
13 Uhr: Frauen Elite
14:30 Uhr: Männer Elite
Das deutsche Aufgebot:
Elite Männer:
Manuel Müller (RSV Rheinstolz Wyhl)
Philipp Walsleben (Potsdam/Beobank-Corendon)
Elite Frauen:
Stefanie Paul (RSG Hannover/Stevens Racing Team)
U23 Männer:
Paul Lindenau (RV Germania Hamburg/Stevens Racing Team)
Maximilian Möbis (BSV AdW Berlin)
Junioren:
Tom Lindner (SV Remse/Stevens Racing Team)
David Westhoff (RSV Gütersloh/Stevens Racing Team)
Tim Wollenberg (E-Racers Augsburg/Stevens Racing Team)