Bern (rad-net) - Auch in diesem Jahr macht die Tour de France wieder einen Abstecher ins Ausland. Während 2017 die dreiwöchige Frankreich-Rundfahrt in Düsseldorf gestartet wird, gastieren die Profis in diesem Jahr wieder in Andorra sowie auf der 16. und 17. Etappe in der Schweiz. Zunächst wird in Bern um den Etappensieg gefahren und nach einem Ruhetag führt das nächste Teilstück von Bern nach Finhaut Émosson, ehe man ab der 18. Etappe wieder auf französischem Boden unterwegs ist.
In der Schweiz freut man sich schon auf die Tour. «Die beiden Schweizer Etappen der Tour de France werden außergewöhnlich sein. Zum einen, weil die Tour drei Tage lang in Bern gastiert und andererseits, weil die 17. Etappe von Bern nach Finhaut und hinauf zum Émosson-Stausee die sportliche Entscheidung der Tour 2016 bringen könnte», sagte der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät, der als Chef des Organisationsteams in Bern agiert. Die Tour habe «einen großen emotionalen Wert».
Die Tour wird am Montag, den 18. Juli, die Schweizer Grenze bei Les Verrières überqueren und am Abend am Etappenort in Bern eintreffen. Das Ziel ist am Stade de Suisse Wankdorf.
Die Schweizer haben sich für die Etappenankunft für die Sicherheit der Profis auch etwas besonderes ausgedacht. «Damit die Rennfahrer den Zielspurt trotz der teilweise parallel verlaufenden Tramschienen nicht mit einem Sturz beenden, sind in den vergangenen Monaten verschiedene Varianten zur Abdeckung der Tramschienen geprüft worden», heißt es in einer Mitteilung der Stadt Bern.
«Andernorts wurde bisher jeweils mit zusätzlichem Straßenbelag zur Überdeckung der Schienen gearbeitet», erklärte der zuständige Projektleiter Patrik Gräppi. Das erwies sich jedoch als unwirtschaftlich, da der rund 5,5 Zentimeter dicke Belag mehrere Tonnen von Material erfordert hätte und sich derartige Beläge nicht so rasch wieder ausbauen ließen. Stattdessen dachten sich die Schweizer etwas neues aus: «Eine erste Spezialfolie wird über die Schiene gelegt, anschließend der Hohlraum mit Quetschmaterial gefüllt. Als Abschluss wird über das Ganze eine zweite Folie geklebt. Diese Methode gewährleistet optimale Sicherheit, einen raschen Auf- und Abbau und vertretbare Kosten», so die Berner.
Im Rahmen der Tour-Etappe will die Stadt Bern den Bürgern ein Radsportfest bieten. Dazu gehört bereits tags zuvor die «Tour de Berne», wo alle die Möglichkeit haben einen 4,5 Kilometer langen Parcours auf einer abgesperrten Tour-Teilstrecke zu befahren - egal ob mit Fahrrad, Inlineskates, Tretoller oder zu Fuß. Entlang der Strecke warten verschiedene Attraktionen: Wettbewerbe, Spiele und Musik sowie Pump Tracks, einen Hill Sprint und vieles mehr. Auf dem Bundesplatz wird eine «Fanmeile» eingerichtet, wo das Rennen auf einer Großbildleinwand live verfolgt werden kann.