Albstadt (rad-net) - Vor einigen Wochen musste die Stadt Albstadt (Baden-Württemberg) in Absprache mit dem Weltradsportverband UCI und dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) die ursprünglich für Ende Juni geplante Mountainbike-Weltmeisterschaft aufgrund der Corona-Pandemie absagen. Doch Oberbürgermeister Klaus Konzelmann schließt nicht aus, die Titelkämpfe wieder nach Albstadt zu holen. Er träumt vom Jahr 2026.
Die Absage der WM hängt Konzelmann noch nach. «Es hat mich fast zerrissen», sagt der Politiker, der sich seit Jahren schon für den MTB-Sport einsetzt. «Als ich mit Staatsministerin Theresa Schopper telefoniert habe und zur Auskunft bekam, dass wir im Herbst keine Großveranstaltung durchbekommen würden, konnten wir nicht mehr anders als abzusagen», so Konzelmann, für den eine WM in Albstadt ohne Zuschauer ist «nicht denkbar» ist. «Die Atmosphäre dort ist es ja gerade, was unseren Event ausmacht. [...] Die Vielzahl an Zuschauern, die Begeisterung. Wie die Sportler da noch mal gepusht werden, obwohl das ja knallharte Profis sind. Wenn da Tausende anfeuern, gerade an den Stellen, in denen man überholen kann. Mir macht das unheimlich viel Spaß», schwärmt Klaus Konzelmann von den MTB-Events im Bullentäle.
So soll also auch nach der WM-Absage das Mountainbiken in Albstadt auf professioneller Ebene weiterleben. Konzelmann erklärt: «Wir haben der UCI bei den Verhandlungen über den Vertragsausstieg signalisiert, dass wir nächstes und übernächstes Jahr den Weltcup durchführen wollen. Wir haben uns da seit 2013 was aufgebaut, was wir nicht aufgeben wollen.» Eine Entscheidung über eine achte Weltcup-Auflage soll noch in diesem Monat fallen. «Der Gemeinderat muss das dann noch bestätigen, aber nach den Aussagen der letzten Sitzung steht er auch dahinter.»
Die Geschichte hochklassigen Cross-Country-Sports am Event-Gelände im Bullentäle begann 2005 mit der Austragung der Deutschen Meisterschaften. Es folgte eine weitere DM 2006, internationale Bundesliga-Rennen mit Olympiasiegern als Gewinnern und 2008 auch eine Marathon-Europameisterschaft. Als 2012 Willingen im Sauerland kurzfristig auf die Austragung eines Weltcup-Events verzichtete, zeigte man sich in Albstadt mutig und bewarb sich für die Austragung eines Weltcup-Rennens 2013. Nur sieben Monate blieben schließlich für die Vorbereitung. Den Organisatoren gelang das Kunststück und es begann eine siebenjährige Weltcup-Geschichte in Albstadt. Im Januar 2017 bekam man – im zweiten Anlauf – den Zuschlag zur Austragung einer Weltmeisterschaft.
Zwar konnte diese WM nun aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden, aber Klaus Konzelmann blickt schon in die Zukunft und auf eine neuerliche WM-Bewerbung: «Die WM 2026 wäre ein Wunschtraum. Das wäre der früheste Zeitpunkt, für den wir uns wieder bewerben könnten. Aber sechs Jahre sind schnell vorbei und bewerben muss man sich ja viel früher.»
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