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Die Alpen Challenge mit Start und Ziel in Lenzerheide gehört zu den schönsten und anspruchsvollsten Radmarathons und Jedermannrennen Europas. Foto: Henning Angerer/Alpen Challenge
28.04.2020 10:00
Absagen aus der Schweiz: Alpen Challenge und Engadin Radmarathon schieben auf 2021

Lenzerheide (rad-net) – Auch wenn es vom Schweizer Bundesrat derzeit noch keine konkreten Veranstaltungsverbote über den 8. Juni hinaus gibt, müssen jetzt auch dort weitere Veranstaltungen abgesagt werden. «Wir müssen einfach Planungssicherheit schaffen für unsere Teilnehmer», so Stefan Schwenke, Chef der Alpen Challenge Lenzerheide. Das Rennen am 13. Juni wird ebenso abgesagt wie der Engadin Radmarathon, der für den 5. Juli angesetzt war. Bereits fest steht außerdem, dass auch die Säntis-Classic von «Wetten, dass»-Wettkönig Daniel Markwalder, die für den 7. Juni geplant waren, nicht entsprechend stattfinden können.

«Wir haben wirklich lange gewartet mit der Absage und könnten sicher auch noch ein paar Tage warten. Aber irgendwann brauchen wir Planungssicherheit. Und die Frage ist: Wie klein darf die Chance für eine Durchführung der Alpen Challenge Lenzerheide in irgendeiner Form noch werden, dass man noch daran festhält? Daher haben wir uns schweren Herzens für eine Absage entschieden, auch wenn derzeit noch keine endgültige Aussage von Bund und Kanton für Veranstaltungen nach dem 8. Juni vorliegt», sagt Stefan Schwenke, OK-Chef der Alpen Challenge. «Die strikten Massnahmen gegen die Verbreitung des Corona-Virus greifen offenbar und natürlich hoffen wir, dass sich die Lage auch für Sportveranstaltungen nach und nach entspannt», so Schwenke, «aber derzeit sind sogar die Grenzen noch zu und es besteht die Empfehlung, auch innerhalb der Schweiz nicht zu reisen. Das sind keine Voraussetzungen für einen Radmarathon.» In einer ersten Phase hatten die Organisatoren auch noch Anpassungen im Programm diskutiert. «Wir wären da auf jeden Fall flexibel», sagt Schwenke. «Aktuell ist die Durchführung der Alpen Challenge aber in keiner Form vorstellbar.»

Bereits abgesagt werden musste der Radklassiker Ruinaulta-Ilanz-Vals, der am 3. Mai hätte stattfinden sollen. Auch die anderen für Juni in Lenzerheide geplanten Top-Events «Motor Classic», «Bike Kingdom Opening / Dirt Royale» und «Grinduro» fallen aus oder werden verschoben. «Wir stehen direkt und über die Lenzerheide Marketing & Support AG in engem Kontakt auch zu den anderen Veranstaltern, das ist ein guter und hilfreicher Austausch», so Schwenke. Neuer Termin für die 21. Austragung der Alpen Challenge Lenzerheide ist nun der 13. Juni 2021.

«Top-Events vor allem aus dem Bereich Sport gehören zur DNA der Ferienregion Lenzerheide. Entsprechend enttäuscht sind wir, dass wir nun gleich alle Events für Juni absagen oder verschieben müssen. Doch die Sicherheit und die Gesundheit aller Beteiligten hat oberste Priorität. Zudem haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und natürlich auch unsere Voluntaris und alle Partner Planungssicherheit. Und umso mehr freuen wir uns jetzt auf die Ausweichtermine und den Juni 2021», sagt Bruno Fläcklin, Tourismus Direktor Lenzerheide.

Für die bereits angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Alpen Challenge Lenzerheide haben die Organisatoren einen Ausgleich für die Startgebühren erarbeitet. «Wir haben natürlich seit Anfang März wo immer möglich alle Ausgaben eingefroren, damit uns die Kosten nicht davonlaufen», erklärt Schwenke. «Davon sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer profitieren, die uns ihr Vertrauen geschenkt und sich zum Teil sogar noch in der zweiten April-Hälfte neu für die Alpen Challenge angemeldet haben.» Optional wird man einen Teil des Startgeldes erstatten oder die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostenfrei auf die Veranstaltung 2021 umbuchen. «Wir haben aber auch schon viele Mails bekommen, dass wir das Startgeld im Falle einer Absage als Spende behalten sollen als Dank für unsere Arbeit. Solche Meldungen geben natürlich gerade in diesen Zeiten Rückhalt und machen Mut – weit über den eigentlichen Geldbetrag hinaus», so Schwenke.

Die Alpen Challenge Lenzerheide, die seit 2015 mit neuer Organisation und neuer Strecke über Albula, Julier, Maloja und Splügen führt, gilt als einer der Top-Anlässe der Schweizer Radmarathon-Szene. Erwartet wurden für die zwei Renndistanzen rund 1300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Europa. Im Vorjahr, als nach Unwettern der Splügenpass unpassierbar war und nur die kleine Runde gefahren werden konnte, hatten sich bei der 20. Austragung des Rennens mit Niki Hug aus Olten und Lokalmatadorin Nina Zoller aus Chur zwei Schweizer durchgesetzt.

Die 15. Austragung des Engadin Radmarathon startet nach der Absage in diesem Jahr nun erst am 4. Juli 2021. «Wir haben uns schweren Herzens entschlossen, den Engadin Radmarathon für diesen Sommer abzusagen», so Fabian Schorta, OK-Chef der Veranstaltung mit Start und Ziel in Zernez. «Und ist wichtig, dass jetzt alle Planungssicherheit haben. In der aktuellen Situation steht nicht der Engadin Radmarathon im Mittelpunkt. Es zählt die Gesundheit und dass wir aus der Krise schnellstmöglich wieder herauskommen.»

Der Engadin Radmarathon mit seinen zwei Strecken über Livigno, Ofenpass, Flüelapass und Albulapass hätte am 5. Juli stattfinden sollen. «Wir haben lange beraten und auch Alternativen besprochen», sagt Schorta. «Aber aktuell macht für uns die Durchführung der Veranstaltung keinen Sinn. Wir planen jetzt mit vollem Einsatz den Engadin Radmarathon für den Sommer 2021.»

Wenn möglich, möchten die Organisatoren des Engadin Radmarathon gleichwohl am 5. Juli für die Radsportlerinnen und Radsportler da sein. «Wir möchten, wenn dies zu dem Zeitpunkt rechtlich erlaubt ist, mit unseren Partnern auf dem Flüela-, Albula- und Berninapass Verpflegungsstände anbieten und so trotz der Absage noch Engadin Radmarathon-Atmosphäre verbreiten», erklärt Schorta. Ob für ursprünglich zum Engadin Radmarathon gemeldet oder nicht, man wolle einfach für die Gümmeler da sein.

Liveticker: Aktuelle Informationen zum Coronavirus aus dem Radsport


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