Stuttgart (dpa) - Der frühere Gerolsteiner-Manager Hans-Michael Holczer hat die Vorwürfe von Ex-Radprofi David Kopp gegen Teamarzt Ernst Jakob zurückgewiesen.
«Was mich jetzt ein Stück weit verwundert, ist, wie Herr Jacob dargestellt wird. Ich kann mir schwer vorstellen, dass er so explizit, wie das dargestellt wird, sich geäußert hat», sagte Holczer am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa mit Blick auf die Aussagen Kopps beim Betrugsprozess gegen Stefan Schumacher vor dem Landgericht Stuttgart. «Dass das Thema Doping im Team offen angesprochen wurde, in die präventive Richtung, ist kein Geheimnis», ergänzte Holczer.
Im Schumacher-Prozess hatte dessen ehemaliger Kollege Kopp als Zeuge Jakob und weitere Gerolsteiner-Ärzte beschuldigt, ihm und anderen Fahrern bei der richtigen Dosierung von Dopingmitteln geholfen zu haben. «Man konnte sich bei den Ärzten über alles von Belang austauschen - verboten oder nicht verboten», hatte Kopp gesagt. Jakob wollte sich auf dpa-Anfrage nicht dazu äußern. Schumacher ist angeklagt, weil er Holczer um das Gehalt in Höhe von 151 463,50 Euro betrogen haben soll. Er habe bei der Tour 2008 Doping abgestritten, war aber im Nachhinein positiv getestet und gesperrt worden. Schumacher behauptet, Holczer habe von den Praktiken gewusst.