Stuttgart (dpa) - Der ehemalige Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer hat für seinen früheren Radprofi Stefan Schumacher eine lebenslange Sperre gefordert.
«Da gesteht einer, seine ganze Karriere gedopt zu haben, und trotzdem fährt er, ohne mit der Wimper zu zucken, Radrennen», sagte Holczer den «Stuttgarter Nachrichten». «Er gehört lebenslang gesperrt.»
Schumacher muss sich derzeit vor dem Landgericht Stuttgart verantworten. Ihm wird vorgeworfen, Holczer um Gehalt von mehr als 150 000 Euro betrogen zu haben. Er habe Doping trotz Nachfrage abgestritten. 2008 war er bei der Tour de France und den Olympischen Spielen positiv auf Cera getestet und für zwei Jahre gesperrt worden.
Schumacher hatte Doping vor Prozessbeginn eingeräumt und behauptet, Holczer sei nicht betrogen worden. Der Ex-Teamchef habe von Doping bei Gerolsteiner gewusst und es geduldet. Holczer bestreitet das.
Schumacher-Anwalt Michael Lehner glaubt nicht, dass seinem Mandaten weitere sportrechtliche Konsequenzen drohen: «Für ihn gilt der Wada-Code von 2008, nach dem man für Dinge, die nachträglich ans Licht kommen, nicht neu bestraft werden kann», erklärte er der Zeitung. Der Prozess soll am 27. Mai fortgesetzt werden.