Berlin (rad-net) - Emma Hinze hat in Berlin ihren dritten Weltmeistertitel geholt. Auch im Keirin ließ sie der Konkurrenz keine Chance und gewann das Rennen souverän. Die zweite deutsche Starterin Lea Sophie Friedrich wurde Sechste.
Den Keirin-Titel gewann Hinze genauso überlegen wie schon im Sprint. In der Vorrunde, im Viertel- als auch Halbfinale hatte sie deutlich die Nase vorn. Im Finale nahm sie auch noch vor der Schlussrunde die Spitze und wehrte die Angriffe der Konkurrenz scheinbar ohne Probleme ab.
«Ich habe meinen Physiotherapeuten gebeten, mich mal zu kneifen. Ich glaube, ich werde noch Tage brauchen, zu realisieren, was ich hier erreicht habe», freute sich die 22-Jährige nach der Siegerehrung. «Das Finale nur 20 Minuten nach dem Halbfinale war richtig richtig hart, aber irgendwie konnte ich noch Kräfte freisetzen.» Sie habe sich vor der Entscheidung um die Medaillen keinen Druck gemacht. «Aber jetzt zu wissen, dass dies das höchste ist, was ich bei einer WM erreichen kann, ist einfach Wahnsinn.»
Hinze krönte sich damit zur erfolgreichsten Athletin bei dieser WM. Bei allen drei Starts holte sie die Goldmedaille. Zunächst war sie mit Pauline Grabosch und Lea Sophie Friedrich im Teamsprint erfolgreich, dann ließ sie den WM-Titel im Sprint folgen. Friedrich wurde auch Doppelweltmeisterin: Sie gewann zusätzlich im 500-Meter-Zeitfahren. Somit gingen sämtliche Kurzzeit-Titel nach Deutschland.
Im Sprint der Männer verteidigte Harrie Lavreysen (Niederlande) seinen Titel. Es kam zur Neuauflage des WM-Finals von 2019 gegen seinen Landsmann Jeffrey Hoogland, den Lavreysen glatt in zwei Läufen besiegte. Bronze sicherte sich Azizulhasni Awang (Malaysia) in zwei spannden Läufen gegen Mateusz Rudyk (Polen). Stefan Bötticher war im Viertelfinale ausgeschieden und damit als Sechster gewertet.
Projektleiter Burckhard Bremer zog eine positive Bilanz von den Titelkämpfen im Velodrom an der Landsberger Allee: «Wir haben in der Sportmetropole Berlin fünf Tage lang hochkarätige Wettbewerbe mit acht Weltrekorden erlebt. Fast 20.000 Zuschauer im Velodrom haben für eine sehr stimmungsvolle Atmosphäre gesorgt - wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden. Es war ein würdiger und krönender Abschluss der Veranstaltungsserie mit Europameisterschaft, Weltcup und deutscher Meisterschaft. Wir schauen zuversichtlich in die Zukunft.»
UCI-Präsident David Lappartient sagte: «Herzlichen Glückwunsch an den Bund Deutscher Radfahrer und das Organisationskomitee. Wir haben in Berlin eine perfekt organisierte WM mit einer tollen Atmosphäre erlebt. Die WM hat das große Potenzial des Bahnradsports gezeigt.»