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Jan Ullrich leidet nach eigenem Bekunden an einem Burn-Out-Syndrom.
13.08.2010 13:13
Hintergrund: Burnout, Boreout und Depression

Berlin (dpa) - Burnout bedeutet soviel wie «ausgebrannt sein». Ein Burnout-Syndrom bekommen meist Menschen, die über lange Zeit an ihrer Leistungsgrenze arbeiten, sich in ihrem Beruf überengagieren und extrem hohe Erwartungen an sich selbst stellen.

Gerade weil BURNOUT vor allem ehrgeizige Mitarbeiter trifft, ist deren schleichendes Abgleiten in den Burnout oft nicht erkennbar.Ausgangspunkt ist häufig Überengagement im Beruf, der zum Lebensinhalt wird. Der Betroffene verleugnet seine Bedürfnisse. Anzeichen sind häufige Flüchtigkeitsfehler, völlige Erschöpfung, chronische Müdigkeit, Energiemangel und Konzentrationsstörungen. Oft folgt ein reduziertes Engagement, einige Betroffene machen Schuldzuweisungen und werden aggressiv. Es kann aber auch zu Depressionen und Angststörungen kommen. Die Suchtgefahr steigt.

Wer einem Burnout-Syndrom vorbeugen will, sollte sein Privatleben stärker pflegen, Konfliktstrategien erlernen, häufiger Kompromisse durchsetzen und sich gegen Überforderung im Beruf wehren.

Das BOREOUT-Syndrom hat jemand, der aus Langeweile (boredom) oder Unterforderung im Job krank wird. Es sei als Krankheitsbild noch nicht genau definiert, sagte der Frankfurter Psychotherapeut Wolfgang Merkle. Klassischerweise sei es dort verbreitet, wo durch Rationalisierung und Software-Fortschritte Aufgaben wegfielen - insbesondere in der Verwaltung und im Dienstleistungssektor. Aber auch bei Auftragsflaute komme es vor. Selbstständige dagegen litten seltener unter Boreout.

DEPRESSIONEN habe ein Reihe von Ursachen: Sie können auf das Burnout-Syndrom folgen oder aus anhaltender psychischer Überlastung entstehen. So kann auch Arbeitslosigkeit zu Depressionen führen. Manche Erkrankte haben eine erbliche Veranlagung, andere hatten schwere Schicksalsschläge oder leiden unter ungelösten Konflikten in der Kindheit. Die Stimmung ist insbesondere am Morgen gedrückt und pessimistisch bis hin zu Selbsttötungstendenzen. In Industrienationen leiden 10 bis 15 Prozent der Erwachsenen zumindest gelegentlich an einer Depression.


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