Nürburg (rad-net) - Heute vor 50 Jahren, am 28. August 1966, gewann Rudi Altig auf dem Nürburgring als bis heute letzter Deutscher die Straßen-Weltmeisterschaft der Radprofis. In einem legendären Rennen siegte der gebürtige Mannheimer vor den beiden Franzosen Jacques Anquetil und Raymond Poulidor.
Dieses Jubiläum kann Altig jedoch nicht mehr mitfeiern. Im Alter von 79 Jahren verstarb er vor rund zwei Monaten an den Folgen eines Krebsleidens.
Viele tolle Erfolge konnte Rudi Altig erringen - er war Weltmeister auf der Bahn, gewann die Vuelta a España und das Grüne Trikot bei der Tour de France und war auch bei Mailand-Samremo ganz oben auf dem Treppchen. Doch kein Sieg machte ihn so berühmt, wie die WM 1966 auf dem Nürburgring. Nach dem Triumph war er in ganz Deutschland bekannt und Altig erhielt die Auszeichnung als Deutschlands Sportler des Jahres, genauso wie das Silberne Lorbeerblatt.
Über 100.000 Zuschauer bevölkerten den Nürburgring, um das Rennen der Profis über 273,7 Kilometer zu verfolgen. Gegen Ende des Rennens hatte sich eine siebenköpfige Spitzengruppe abgesetzt, darunter Poulidor, Anquetil und der Italiener Felice Gimondi, Altig war jedoch nicht dabei. Ihm gelang es jedoch, sich noch an die Spitzengruppe heranzukämpfen und das Rennen schließlich sogar noch mit einem langen Spurt zu gewinnen.
Fast 50 Jahre nach dem WM-Sieg Altigs, wurde am 31. Juli auf dem Nürburgring erstmals wieder ein Profirennen ausgetragen, gelistet in der UCI-Kategorie 1.1. Es trug den Namen «Rudi Altig Race», um einen der größten deutschen Radsportler zu ehren. Sieger der Premierenveranstaltung war mit Paul Voß (Bora-Argon 18) ein deutscher Profi.