Pampeago (dpa) - Die Giro-Überraschung Ryder Hesjedal hat den Gesamtsieg beim 95. Giro d'Italia immer deutlicher im Visier.
Den kanadischen Radprofi trennen vor den letzten beiden Etappen der 95. Italien-Rundfahrt nur noch 17 Sekunden vom Rosa Trikot, das der Spanier Joaquim Rodriguez unter Aufbietung aller Kräfte noch einmal knapp vor Hesjedal verteidigen konnte.
Den Tagessieg nach 198 Kilometer im Ziel der 19. Etappe auf dem Passo Pampeago holte sich am Freitag der Tscheche Roman Kreuziger im Alleingang. Er siegte 19 Sekunden vor Hesjedal, der die Verfolgergruppe mit allen Favoriten auf den letzten drei Kilometern gesprengt hatte.
Die Entscheidung über den Gesamtsieg muss am Samstag auf der Königsetappe auf dem Stilfser Joch oder am Sonntag beim abschließenden 30 Kilometer-Zeitfahren nach Mailand fallen.
Am Freitag waren vier harte Anstiege zu meistern. Früh hatte sich eine 16-köpfige Spitzengruppe gebildet, aus der zwei Fahrer - Sandy Casar aus Frankreich und Stefano Pirazzi aus Italien - als Solisten den Schlussanstieg auf den Passo Pampeago in Angriff nahmen. Aber die beiden kamen auch nicht durch. Fünf Kilometer vor dem Ziel auf 2006 Meter Höhe hatte die erste Verfolgergruppe mit allen Favoriten aufgeschlossen.
Rodriguez, Hesjedal, der zweifache Giro-Sieger Ivan Basso und der Titelverteidiger Michele Scarponi (beide Italien) belauerten sich. Dann begann die Hesjedal-Show, der die Konkurrenz nichts entgegen zu setzen hatten. «Die Situation ist jetzt ideal für mich. Wenn es morgen wieder so läuft, ist alles super. Im Moment fühle ich nichts», sagte Hesjedal der Nachrichtenagentur dpa nach dem fesselnden Rennen.
Im abschließenden Kampf gegen die Uhr hat der ehemalige Mountainbiker Hesjedal am Sonntag die eindeutig besten Karten gegenüber Rodriguez und dem 1:22 Minuten hinter ihm liegenden Scarponi.