Wartenberg (rad-net) - Heute feiert der Mann, der seit 35 Jahren an der Spitze von Deutschlands bedeutendstem Etappenrennen steht, seinen 65. Geburtstag: Ewald Strohmeier. Mit der gerade erst zu Ende gegangenen 35. Bayern Rundfahrt hat er sich selbst wohl schon vorab ein echtes Geburtstagsgeschenk gemacht.
«Es ist Strohmeiers Verdienst, aus der früheren Etappenfahrt für Fahrer der Seniorenklasse eine der international wichtigsten Rundfahrten für Profis geschaffen zu haben, die ihren festen Platz in der Planung der Top-Teams des Radsports hat. Während andere Radveranstaltungen in Deutschland aufgegeben haben, ist es ihm gelungen, das Niveau der Rundfahrt beständig weiter zu entwickeln, Sponsoren über viele Jahre an die Rundfahrt zu binden sich dauerhaft ein starkes Team aus freiwilligen Mitarbeitern zu sichern», heißt es in einer Würdigung zu Strohmeiers 65. Geburtstag auf der Rundfahrt-Homepage.
«Nach wie vor ist die Bayern Rundfahrt eine Veranstaltung, die ehrenamtlich organisiert wird. Es gehört zu den bemerkenswertesten Eigenschaften von Ewald Strohmeier, Menschen zu begeistern, sich für Deutschlands größte Rundfahrt zu engagieren. Mit diesem Team im Rücken ist dem agilen Mitt-Sechziger damit auch vor dem nächsten Schritt, den möglichen Sprung in die WorldTour, nicht bange», schreiben die Rundfahrt-Organisatoren weiter in der Laudatio.
«An uns soll es nicht liegen», sagte Strohmeier in der vergangenen Woche selbstbewusst. Aber andere müssten natürlich mitziehen, damit dieser Schritt gelingen könne.
Seine Familie hat der Vater von zwei Kindern ebenfalls stark in die Organisation der Bayern Rundfahrt eingebunden. So ist Sohn Florian inzwischen Technischer Leiter des Rennens. Auch seine Frau Erna hat ihn über viele Jahre als Leiterin des Rennbüros unterstützt. Ewald Strohmeier stammt aus Wartenberg in der Nähe von München und lebt noch heute in seinem Geburtsort.
Er war selbst aktiver Rennfahrer, hat aber schnell gemerkt, dass seine Talente mehr im Bereich der Organisation liegen. Er war noch keine 20 Jahre alt, als er bereits sein erstes Rennen auf die Beine stellte. Die Premiere der Bayern Rundfahrt fand 1980 statt - damals noch als Südbayern-Rundfahrt und als Veranstaltung für Senioren ab 35 Jahren.
Der Organisator der inzwischen wichtigsten und größten deutschen Rundfahrt war über lange Jahre auch im Bayerischen Radsportverband tätig sowie Vizepräsident des Verbandes Deutscher Radrennveranstalter (VDR). Außerdem ist er Mitglied des Bundesrechtsausschusses und Träger der Bundesverdienstmedaille.
Einer Maxime ist Strohmeier in seiner Zeit als Rundfahrtchef immer treu geblieben: Die Sportler stehen bei ihm im Mittelpunkt des Geschehens. Ihnen optimale Bedingungen zu bieten, ist für Strohmeier maßgeblich. Eine Haltung, die von den Athleten honoriert und geschätzt wird. Fragt man, was sie an der Bayern Rundfahrt schätzen, erhält man zuerst diese Antwort: eine perfekte Organisation.
Altmeister Jens Voigt brachte es in den vergangenen Tagen so auf den Punkt: «Die Bayern Rundfahrt ist ein schweres Rennen - aber sie ist immer sehr gut ausbalanciert. Das bietet auch Fahrern, die nach den Frühjahrsklassikern eine Pause gemacht haben und aus dem Training herauskommend mit der finalen Vorbereitung auf die Tour de France beginnen, genauso die Chance sich zu zeigen, wie denjenigen, die noch voll im Rennmodus sind.»
Und daher wundert es nicht, dass sich Strohmeier auch jetzt nach einer rundum erfolgreichen 35. Auflage der Bayern Rundfahrt, kaum Ruhe gönnen wird: Denn nach der Rundfahrt ist vor der Rundfahrt. Bis zum Herbst muss die Strecke für 36. Austragung des Rennens stehen.
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