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Olympiasieger Hans Lutz ist neuer Präsident des Württembergischen Radsportverbandes. Foto: WRSV
13.03.2012 18:30
Hans Lutz neuer Präsident des Württembergischen Radsportverbandes

Nufringen (rad-net) - Beim Verbandstag des Württembergischen Radsportverbandes (WRSV) in Nufringen wurde Hans Lutz als Nachfolger von Präsident Günter Riemer, dem Bürgermeister der Stadt Kirchheim/Teck, gewählt, der aus beruflichen Gründen als Amt niederlegte.

Lutz war insbesondere als Bahnradsportler erfolgreich. In den Jahren 1973 bis 1975 wurde er mit dem westdeutschen Bahnvierer dreimal in Folge Weltmeister sowie 1974 Weltmeister in der Einerverfolgung. Seine Karriere krönte er 1976 bei den Olympischen Spielen in Montreal, als er zusammen mit Gregor Braun, Günther Schumacher und Peter Vonhof die Goldmedaille gewann. Heute betreibt Lutz eine Agentur, die unter anderem Radsportveranstaltungen organisiert.

Weiter wurde auf dem Verbandstag mit dem Beschluss des Doppelhaushaltes 2012/2013 die Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Sportliche Erfolge und der ungebrochene Boom am Radfahren sorgen für stabile Mitgliederzahlen. Der Verband hat mehr als 18.800 Mitglieder in 264 Vereinen, davon rund ein Viertel Jugendliche. «Entgegen dem Trend verschiedener anderer Sportarten haben wir sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Erwachsenen leichte Zuwächse zu verzeichnen» zeigte sich Günter Riemer zufrieden.

«Unser Verband steht dank den zahlreichen Ehrenamtlichen in unseren Vereinen auf einem soliden Fundament», stellte Riemer fest und lobte die Ehrenamtlichen für deren Engagement. Allerdings werden «die Vorstände in den Vereinen werden immer älter und es wird zunehmend schwieriger, jüngere Vereinsmitglieder für das Ehrenamt zu gewinnen.»

Die hervorragende Nachwuchsarbeit in den Vereinen und Kadern spiegelt sich in Erfolgen auf nationaler Ebene in allen Sparten, ob im Radball oder Kunstradfahren, im Rennsport oder im BMX, wider. «Die Trainer in den Vereinen leisten in Zusammenarbeit mit den Landestrainern eine hervorragende Arbeit», lobte der scheidende Präsident Riemer das Wirken der Verantwortlichen im sportlichen Bereich. Für Aufmerksamkeit im Nachwuchsbereich soll auch der mobile Bike-Parcours des WRSV sorgen. Auf dem attraktiven und koordinativ anspruchsvollen Parcours sollen Kinder spielerisch den sicheren Umgang mit dem Rad erlernen. Der Parcours kann sowohl von den Vereinen als auch externen Einrichtungen eingesetzt werden.

Für Zufriedenheit unter den Delegierten sorgte die finanzielle Situation des Verbandes. «Unsere Vereine haben rechtzeitig einer Erhöhung der Mitgliedsbeiträge zugestimmt und die öffentlichen Fördergelder flossen unverändert», so Riemer. Durch das Engagement des Verbandes in verschiedenen Projekten konnten weitere Einnahmen verbucht werden. Weiter bekannte sich Riemer nochmals nachdrücklich zu einem Zusammenschluss der beiden Radsportverbände in Baden-Württemberg. Durch eine Fusion würden sowohl Ressourcen in der Verwaltung als auch in der sportlichen Nachwuchsförderung frei und die Zahl der Mitarbeiter im Ehrenamt könnte deutlich gesenkt werden. Fusionsgespräche mit dem badischen Verband treten jedoch auf der Stelle.

«Radfahren im Verein muss weiterhin am schönsten bleiben», so die Bilanz des WRSV-Chefs. Hier komme dem Freizeitsport besondere Bedeutung zu. Spitze sei das Ausbildungsangebot der württembergischen Radsportler. Die Maßnahmen wurden in den vergangenen 2 Jahren deutlich erweitert. Rund 50 Lehrgänge, sowohl im Leistungs- als auch im Breitensport werden angeboten. Die Teilnahme ist bei verschiedenen Angeboten für Jedermann möglich. Insbesondere die Ausbildung zum Mountainbike-Guide stößt auf großes Interesse, u.a. auch bei Tourismusverbänden.

Wie Riemer gab auch Karl Link, Vizepräsident für Olympische Sportarten, sein Amt in jüngere Hände. Zu seinem Nachfolger wurde Albert Bosler gewählt. Als Nachfolger für den im vergangenen Jahr verstorbenen Wolfgang Jauch wurde Gerd Krieg, bisher stellvertretender Präsident und Vizepräsident Verbandsentwicklung zum Vizepräsidenten Finanzen/Marketing gewählt. Nicht besetzt werden konnten die Vizepräsidenten Kommunikation sowie Verbandsentwicklung. Vorrangiges Ziel der neuen Verbandsspitze wird es deshalb sein, weitere Mitstreiter zu gewinnen und das Präsidium wieder zu vervollständigen.

Im Rahmen des Verbandstags fanden auch zahlreiche Ehrungen verdienter ehrenamtlich Tätiger statt. Karl Link, Olympiasieger im Bahnvierer und langjähriges Präsidiumsmitglied wurde vom Verbandstag zum Ehrenmitglied ernannt. Schon vorher ehrte ihn der Präsident des Bund Deutscher Radfahrer (BDR), Rudolf Scharping, für seine außerordentlichen Verdienste um den Radsport. Auch seitens des Württembergischen Landessportbundes wurde die ehrenamtliche Tätigkeit von Günter Riemer und Karl Link durch Verleihung der Ehrennadel in Silber gewürdigt.

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