Roubaix (rad-net) - Eine Woche nach ihrer erfolgreichen Titelverteidigung bei den deutschen Cross-Meisterschaften in Magstadt hat Radprofi Hanka Kupfernagel ihre gute Form auch beim Rad-Weltcup in Roubaix bewiesen. Beim sechsten und vorletzten Lauf der Serie belegte sie hinter Katerina Nash aus Tschechien Rang zwei und fuhr damit auch zu ihrem besten Weltcup-Resultat in diesem Winter. Dritte wurde Weltmeisterin Marianne Vos aus den Niederlanden.
Hanka Kupfernagel hatte sich das Rennen klug eingeteilt und die schlammigen Passagen laufend zurückgelegt. In der dritten Runde fand die 35-Jährige Anschluss an die beiden vor ihr liegenden Marianne Vos und Katerina Nash. Zusammen mit Nash ging Kupfernagel an der Spitze in die letzte Runde. Einer Tempoverschärfung von Nash konnte die Vize-Weltmeisterin in der letzten Runde nicht mehr folgen und fuhr mit einem Rückstand von 13 Sekunden auf Rang zwei. Die zweite Deutsche im Feld, Elisabeth Brandau aus Schönaich wurde Zehnte.
«Die vielen Laufeinheiten haben sich heute ausgezahlt. Man hat gesehen, dass ich damit nicht viel langsamer war. Es war ein sehr kraftraubendes Rennen und ich habe noch nicht einmal meinen besten Tag erwischt», so Kupfernagel, die zwei Wochen vor den Weltmeisterschaften in Tabor immer besser in Form kommt: «Es geht ganz gut.»
In der Eliteklasse erreichte der Deutsche Meister das von ihm für die Weltmeisterschaft gesteckte Ziel zumindest beim vorletzten Test voll und ganz. Der für das belgische Team BKCP-Powerplus fahrende Brandenburger Philipp Walsleben landete mit 3:02 Minuten Rückstand auf Platz 14.
Regenfälle und der mittlerweile abgetaute Schnee von Weihnachten hatten den Boden um das berühmte Velodrome von Roubaix im Norden Frankreichs tief aufgeweicht. Da nützte es auch nicht mehr, dass am Morgen die Sonne von einem strahlend blauen Himmel auf das traditionelle Ziel des Straßen-Klassikers Paris-Roubaix schien - im Gegenteil: der antrocknende
Matsch wurde somit auch noch klebrig, setzte Felgen und Schaltungen zu, und ließ auch die Zuschauer kämpfen, die Mühe hatten, ihre Schuhe nicht Schlamm zu verlieren.
Viele Passagen rund um das Velodrome waren nur laufend zu bewältigend, das Rad geschultert oder schiebend, bergab, bergauf, im Flachen. Und nicht selten waren die laufenden Radfahrer schneller als fahrenden, die Mühe hatten, im Schlamm eine griffige Spur zu finden.
Walsleben schob sich dennoch zunächst immer weiter nach vorne und lag nach sechs Runden schon auf Rang zwölf, als er mit schlammverschmierten Reifen auf einem Teerstück wegruntschte und mit dem Ellenbogen hart aufschlug. Bis er wieder auf dem Rad saß, hatte er über eine halbe Minute und einige Plätze verloren. Trotzdem war er mit Rang 14 zufrieden: «Das ist meine beste Weltcup-Platzierung bisher», freute sich der 22-Jährige, der in der Elite als einziger Deutscher in Frankreich an den Start gegangen war. «Es zeigt, dass ich im Hinblick auf die Weltmeisterschaft in zwei Wochen auf einem guten Weg bin.»
Noch rund einen Monat dauert die Cross-Saison 2010, ein Monat mit einigen wichtigen Rennen: so findet am kommenden Wochenende im niederländischen Hoogerheide das Weltcup-Finale statt, just auf der Strecke, wo Philipp Walsleben vor Jahresfrist seinen Titel als U23-Weltmeister gewonnen hatte. «Da ist man natürlich besonders motiviert», so der Kleinmachnower, der mit seinem Team BKCP-Powerplus und der Deutschen Meisterin Hanka Kupfernagel vorher noch ein paar Trainingseinheiten im deutlich wärmeren Spanien einlegen wird.
Beim Sieg des Belgiers Tom Meeusen im Rennen der U23 vor Europameister Robert Gavenda und dem Niederländer Tijmen Eising wurde Ole Quast vom Stevens Racing-Team als bester Deutscher 22. Auf Rang 25 fuhr Fabian Danner von der Rad-Union Wangen. Michael Schweizer vom Stevens-Racing-Team wurde 32.
Im Rennen der Junioren belegte der Deutsche Meister Jannick Geisler Rang 30. Den Sieg sicherte sich David van der Poel aus den Niederlanden vor Emilien Vinnet aus Frankreich und dem Niederländer Gert-Jan Bosman, der seine Führung im Gesamt-Weltcup verteidigte.
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