Altenkunstadt (rad-net) - Der Altenkunstädter Grischa Janorschke, der im vergangenen Jahr beim Pro Continental-Team NetApp unter Vertrag stand, will nach einer verkorksten Saison 2012 nun einen Neustart. Der 25-Jährige kehrt in das Team Abus Nutrixxion zurück, bei dem er bereits von 2009 bis 2011 fuhr. In dieser Zeit gewann er für die Dortmunder Equipe sowohl den Frühjahrs-Klassiker Köln-Schuld-Frechen als auch eine Etappe beim Grand Prix of Sochi und der Tour de Seoul.
«Für mich ist das wie ein Neustart zur Halbzeit meiner Karriere», zeigte sich der Oberfranke mit seiner Verpflichtung hochzufrieden, nachdem er im vergangenen Jahr von einem unglaublichen Sturzpech verfolgt war und gleich fünfmal operiert werden musste. «Seit März bin ich fünfmal im Krankenhaus unter Vollnarkose operiert worden. Das kostet Substanz und geht an die Moral. In unzähligen Nächten habe ich mir Gedanken gemacht, ob ich aufhöre, ob es das alles wert ist», blickt Janorschke zurück auf eine Sturzserie, die schlimmer nicht sein konnte.
Bei der Ronde Van Drenthe im März brach er sich das rechte Schlüsselbein, beim Scheldeprijs zog er sich eine Platzwunde am Kopf zu, die mit sieben Stichen genäht werden musste. Beim Klassiker Paris-Roubaix erwischte es ihn dann im Wald von Arenberg, als er in einer Spitzengruppe unterwegs war. «Ich hatte ein paar Meter nach der Einfahrt auf das Kopfsteinpflaster einen Platten am Vorderrad und bin dann mit Tempo 55 auf das Pflaster gefallen», schilderte Janorschke die Szene, die eine deprimierende Diagnose nach sich zog. Absplitterung am Ellbogen, Fraktur des Radiusköpfchens und ein geplatzter Schleimbeutel. Folge: Sechs Wochen Gipsschiene. Damit nicht genug: Zwei Monate später, bei der Solidarnosc-Rundfahrt in Polen, lief ihm im vollen Sprint ein Hund ins Rad. Janorschke stürzte und brach sich diesmal äußerst kompliziert das linke Schlüsselbein.
Irgendwann stand dennoch der Entschluss fest, dass es ihm der Radsport wert und er mit 25 Jahren noch nicht zu alt sei, um sich noch ein weiteres Mal zurückzukämpfen. «Ich habe noch einige Rechnungen offen. Nach solch einer Katastrophensaison kann noch nicht Schluss sein», gab sich Janorschke kämpferisch und zuversichtlich, in Dortmund an seine besten Zeiten anschließen zu können.