Novi Ligure (dpa) - André Greipel fährt seinem ersten Etappensieg beim diesjährigen Giro d'Italia weiter hinterher. Auch im Ziel der fünften Etappe in Novi Ligure reichte es nach 168 Kilometern nicht für den immer noch erfolgreichsten Sprinter dieser Saison.
Auf der 5. Etappe schlug ein dreiköpfiges Spitzentrio, das nach einer 155 Kilometer-Flucht 50 Meter Vorsprung ins Ziel rettete, den Sprintern ein Schnippchen. Der französische Radprofi Jerome Pineau war der Schnellste von ihnen und sicherte sich den Tagessieg vor seinem Landsmann Julien Fouchard.
Für den Columbia-Sprinter Greipel blieb auch diesmal nur die Enttäuschung und Rang acht. Bei den ersten beiden Massensprints dieser Italien-Rundfahrt hatte es für den bulligen Rostocker in Utrecht zu Rang vier, in Middelburg zum sechsten Platz gereicht. Bei der Türkei-Rundfahrt hatte Greipel, dem zum Giro-Auftakt in den Niederlanden ein Magen-Darm-Virus zugesetzt hatte, zuletzt fünf Etappen gewonnen. Das hatte ihm besonderen Appetit auf den Giro gemacht und versprach, weitere Pluspunkte im internen Kampf um die Nominierung zur Tour de France zu sammeln.
Der 25-jährige Vicenzo Nibali konnte sein am Vortag in Cuneo nach dem Sieg seines Teams im 33 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren errungenes Rosa Trikot verteidigen. Der Italiener, der kurzfristig ins Liquigas-Team kam, nachdem Franco Pellizotti wegen Dopingverdachts vorerst suspendiert worden war, führt jetzt weiter mit 13 Sekunden vor seinem Team-Kollegen Ivan Basso die Gesamtwertung an.
Der Bielefelder Paul Voß trägt sein Bergtrikot auch auf der sechsten Etappe. Der Milram-Profi ging auf seinem extra grün lackierten Dienstfahrzeug in die Offensive und nahm die beiden Bergwertungen des Tages in einer vierköpfigen Spitzengruppe in Angriff. Dabei punktete der 24-Jährige und verteidigte sein Grünes Trikot souverän. 25 Kilometer vor dem Ziel ließ er sich allerdings entkräftet aus der Spitzengruppe, die später den Tagessieg unter sich ausmachen sollte, zurückfallen.
Sein Trikot konnte ihm aber keiner mehr nehmen. Sein Teamkollege Fabian Wegmann hatte als einziger deutscher Radprofi 2004 sogar einmal die Giro-Gesamtbergwertung gewonnen. Das dürfte für Voss aber ein Traum bleiben, denn die «richtigen» Bergetappen kommen erst noch. «Ich bekomme zwar jetzt immer mehr Routine bei den Siegerehrungen, aber ich weiß nicht, wie lange ich das Trikot noch verteidigen kann. Heute war ich mit meiner Kraft kurz vor Schluss völlig am Ende. Morgen bin ich auf jeden Fall nicht in einer Spitzengruppe», sagte Voß erschöpft aber glücklich nach der fünften Etappe.