Bremen (rad-net) - Mit einer Runde Vorsprung haben Christian Grasmann (München) und Kenny de Ketele (Belgien) das 52. Bremer Sechstagerennen gewonnen.
Das Team setzte sich gegen die Verfolger Jesper Mørkøv (Dänemark) und Morgan Kneisky (Frankreich) durch. Die Titelverteidiger Alex Rasmussen (Dänemark) und Marcel Kalz (Berlin) wurden Dritte.
«Ich bin so stolz und froh, dass wir das hier geschafft haben. Ich hatte so viel Adrenalin im Blut und Kenny ist ein Ausnahmefahrer, ein echter Siegertyp», sagte Grasmann.
Die Vorentscheidung fiel 15 Minuten vor dem Ende, als Grasmann/de Ketele zunächst einen Rundengewinn schafften und allein in Führung gingen. Doch Jesper Mørkøv/Morgan Kneisky konterten, schafften den Gleichstand und gingen mit dem besten Punktekonto wieder in Front. Doch nur eine Minute später folgte de Keteles nächster Vorstoß. Es dauerte lange, bis er das Ende des Feldes erreicht hatte und die erneute Führung hergestellt war. Dann begannen die letzten 50 Runden – 3330 Meter waren zu absolvieren. Dem Zweikampf der beiden besten Teams im Feld hatte niemand mehr etwas entgegen zu setzen. Auch die Titelverteidiger nicht, denen im Vorjahr noch mit einer Doublette ein Husarenstück gelungen war.
20 Runden vor dem Schluss erneut eine Attacke von de Ketele und Grasmann, die dem Feld enteilten, fast einen weiteren Rundengewinn herausfuhren, dann aber nichts mehr anbrennen ließen. Christian Grasmann fuhr schließlich mit erhobenen Armen als Erster für den Zielstrich.
Alle, sowohl die Teamkollegen als auch die Zuschauer, hatten es Christian Grasmann gewünscht, dass der 34 Jjährige vom ÖVB-Team endlich bei seinem 62. Sechstage-Start bei den 52. Bremer Sixdays seinen ersten Sieg einfährt. «Aber der Sport ist kein Wunschkonzert», meinte der Sportliche Leiter Erik Weispfennig vor dem großen Finale, für den das Rennen völlig offen war. Aber auch von den Fahrern gab es keine Geschenke für den sympathischen Münchener, der schon so oft nur knapp gescheitert war. Dass er diesmal zum aller ersten Mal ganz oben auf dem Treppchen stehen durfte war seinem großen Willen, seiner ausgezeichneten Form während aller Sixdays-Tage und auch dem derzeit wohl besten Sechstagefahrer Kenny de Ketele zu verdanken. «Wir können stolz sein, ihn diesmal dabei gehabt zu haben. Was beide geleistet haben bei dieser immer wieder aggressiv fahrenden Konkurrenz ist außergewöhnlich», kommentierte Erik Weispfennig.
Bei den Sprintern setzte sich der Engländer Matthew Rotherham in der Einzelwertung gegen Jan May (Landau) und Richard Asmuß (Erfurt) durch. In der Teamwertung lagen jedoch die Deutschen vorne.