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Matteo Rabottini belohnte seine Leistung mit dem Etappensieg. Foto: Sabine Jacob
20.05.2012 19:28
Giro: Rabottini gewinnt - NetApp überrascht weiter

Lecco (dpa) - Matteo Rabottini hat die zweite schwere Bergetappe des 95. Giro d'Italia gewonnen. Der neue Spitzenreiter Joaquim Rodriguez aus Spanien liegt jetzt über eine Minute vor den vorher hochgehandelten italienischen Topfavoriten Ivan Basso (+1:22) oder Michele Scarponi (+1:36).

Der Tagessieger aus Italien, der 18 Kilometer nach dem Start ausgerissen war, siegte nach 169 Kilometern in Lecco hochverdient vor Rodriguez, der ihn auf den letzten Metern wohl schonte und nicht mehr alles gab. Der Spanier aus Hans-Michael Holczers Katusha-Team nahm dem Kanadier Ryder Hesjedal das Rosa Trikot vor dem zweiten Ruhetag am Montag wieder ab. Der Giro-Endspurt beginnt am Dienstag mit der Woche der Wahrheit im Hochgebirge - mit leichten vorteilen für Rodriguez.

Der nur mit einer Wild Card ins Rennen gekommene deutsche Zweitdivisionär NetApp sorgte in Italien weiter für Furore. Am Samstag schaffte das Team zum zweiten Mal nach Bartosz Huzarski (10. Etappe) einen zweiten Platz. Der Tscheche Jan Barta hatte den Tagessieg auf der ersten Alpenetappe in Cervinia nach einem 28 Kilometer langen Schlussanstieg nur knapp verpasst. Nur Andrey Amador aus Costa Rica hatte den sonst eher als Zeitfahrer glänzenden Barta noch abgefangen. «Ich war fast tot», schilderte der Sieger von Rund um Köln die Strapazen. Barta hatte schon früh einer Fluchtgruppe angehört und den 1640 Meter hohen Col de Jeux unterwegs im Alleingang genommen.

«Wenn vor dem Giro jemand gesagt hätte, ihr holt zwei zweite Plätze, hätte ich das niemals geglaubt. Wir sind hier hochzufrieden mit unseren Jungs - Jan hat alles aus sich herausgeholt, was er hatte», sagte NetApp-Manager Ralph Denk. Aber trotz der Supervorstellung lässt sein in Kalifornien ansässiger Sponsor ihn weiter zappeln - eine Vertragsverlängerung über 2012 hinaus ist immer noch nicht unter Dach und Fach.

Weltmeister Mark Cavendish stand am Sonntag noch am Start und war damit so ziemlich der einzige Sprinter weit und breit beim Giro, nachdem Vizeweltmeister Matthew Goss und Mark Renshaw (beide Australien) am Vortag ausgeschieden waren. Offensichtlich ist der Brite, der schon in der vergangenen Woche wegen drohender Zeitüberschreitung fast vor dem Ausschluss stand, noch heiß auf seinen möglichen vierten Etappensieg am Donnerstag und auf das Rote Trikot des Punktbesten. Am Sonntag stieg der Luxemburger Frank Schleck als 15. im Gesamtklassement aus. Er hatte sich bei einem Sturz auf der 11. Etappe an der Schulter verletzt.

Am 25. und 26. Mai stehen die beiden schwersten Dolomiten-Etappen auf dem Programm. Der Giro endet am 27. Mai mit einem Zeitfahren nach Mailand über 30,1 Kilometer.


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