Turin (dpa) - Das amerikanische Radteam HTC Highroad hat das Mannschaftszeitfahren zum Auftakt des 94. Giro d'Italia gewonnen. Die Équipe um Kapitän Mark Cavendish und den deutschen Helfer Patrick Gretsch benötigte für die 19,3 Kilometer vom Vorort Venaria Reale nach Turin 20:59 Minuten.
Erster Träger des Rosa Trikots im 150. Jahr der Vereinigung Italiens ist Lokalmatador Marco Pinotti. Der umstrittene Favorit Alberto Contador landete mit seiner Saxo-Bank-Mannschaft auf dem achten Platz. Zweiter wurde mit zehn Sekunden Rückstand in Radio Shack ebenfalls eine amerikanische Mannschaft. Platz drei ging an Liquigas vor Omega-Pharma-Lotto, das mit dem Erfurter Sebastian Lang einige Zeit auf Rang eins gelegen hatte.
Pünktlich um 15.50 Uhr hatten Lang und seine Teamkollegen auch als erste von insgesamt 23 Mannschaften die Startrampe auf dem feudalen Hofplatz im Turiner Vorort Venaria Reale verlassen. Der erfahrene Zeitfahrspezialist aus Erfurt gilt als verlängerter Arm der Teamleitung und machte seine Sache gut.
Erst versuchte Contadors Ex-Team Astana vergebens, die belgische Équipe zu verdrängen. Dann scheiterte auch der Spanier mit seinem aktuellen Arbeitgeber Saxo Bank. Erst HTC Highroad konnte die Zeit von Lang & Co am Samstag unterbieten und schickte Pinotti als ersten der noch zusammengebliebenen (und auch erforderlichen) fünf Fahrer über die Ziellinie. Der Italiener trug bereits 2007 den begehrten Dress, damals stand er bei T-Mobile unter Vertrag.
Contadors Auftritt könnte nachträglich noch zum (Negativ-)Muster ohne Wert werden. Dem 28-Jährigen könnten alle Siege seit Juli vergangenen Jahres gestrichen werden, sollte der Internationale Sportgerichtshof CAS ein entsprechendes Urteil wegen des positiven Clenbuterol-Nachweises bei der Tour de France 2010 fällen. Es wird im Juni erwartet. «Ich bin wirklich sehr glücklich, dass ich hier bin», ließ Contador vor dem Start verlauten.
Aus deutscher Sicht erreichte Danilo Hondo mit seinem Team Lampre Rang sechs im Team-Zeitfahren. Fabian Wegmann und Dominic Klemme (Leopard-Trek) sowie Gerald Ciolek (Quick Step) konnten sich mit ihren Mannschaften nicht unter die ersten Zehn schieben.
An diesem Sonntag wartet auf die 207 Fahrer das Teilstück von Alba nach Parma über 244 Kilometer. Das Finale des Giro d'Italia steigt am 29. Mai mit einem Einzelzeitfahren in Mailand.