Herentals (rad-net) - Ex-Weltmeister und Klassiker-Spezialist Philippe Gilbert hat seine Topform für die kommenden Frühjahrssaison infrage gestellt. In einer Online-Pressekonferenz seines Teams Lotto-Soudal erklärte der 38-Jährige, dass die Rehabilitation nach seiner Knieverletzung länger gebraucht habe als ursprünglich erwartet, weshalb er noch keine Saisonziele formulieren wolle.
Gilbert war im Sommer bei der Auftaktetappe der Tour de France in Nizza gestürzt und anschließend mit einer gebrochenen Kniescheibe – nach der Tour de France 2018 war dies bereits das zweite Mal, dass er sich dieselbe Kniescheibe brach – aus der Rundfahrt ausgestiegen. Einige Wochen später saß der Fahrer dann schon wieder im Sattel, doch kurz vor den neuterminierten Frühjahrsklassikern im Oktober musste Gilbert die Saison frühzeitig beenden.
«Es war deutlich schlimmer als ich erwartet hatte. Ich hatte mit vielen Problemen in meinem Bein und nicht nur dem Knie zu kämpfen», berichtete der Fahrer, der hofft, bis zu den Frühjahrsklassikern seine Topform zu erreichen. «Ich habe viel Muskelmasse verloren und musste daher praktisch von null beginnen. In der ersten Woche bin ich wie ein Anfänger gefahren. Mir fehlt der Vergleich, weshalb es schwierig ist zu beurteilen, wo ich gerade stehe. Ich habe bereits einen langen Weg hinter mir und es liegen noch zwei oder drei Wochen Arbeit vor mir. Erst dann kann ich das Volumen und die Geschwindigkeit etwas steigern.»
Trotz der Unsicherheit über seine Verfassung zu Beginn der Saison 2021 hat der Belgier bekannt gegeben, beim GP Cycliste la Marseillaise (31. Januar) in die Wettbewerbszeit starten zu wollen. Zusätzlich stünden der Etoile de Bessèges (3. bis 7. Februar), Omloop Het Nieuwsblad (27. Februar) und Paris-Nizza (7. bis 14. März) auf dem Programm, bevor es zu den Frühjahrsklassikern geht. Hier wird der Belgier erneut Mailand-San Remo in Angriff nehmen, um seine Siegesserie bei den fünf Monumenten zu komplettieren.
«Ich weiß nicht, ob es in diesem Jahr realistisch ist, aber es ist meine Motivation», sagte Gilbert, der in der Vergangenheit bereits die Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix, Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Lombardei-Rundfahrt gewinnen konnte. «Meine Motivation ist, jeden Tag zu trainieren und zu versuchen, stärker zu werden. Ich denke immer an Mailand-San Remo, es ist so wichtig und ich weiß, dass es meine Karriere und meinen Lebenslauf verändern wird, wenn ich das schaffe.»