Amsterdam (rad-net) - Robert Gesink (LottoNL-Jumbo) war in den letzten Jahren ein verlässlicher Klassementfahrer, landete zweimal in den Top-Ten der Tour de France und dreimal bei der Vuelta a España. Nach seinem Etappensieg am Col d’Aubisque bei der Spanienrundfahrt im letzten Jahr möchte der Niederländer nun selbiges bei der Tour schaffen – und wird dafür in der Gesamtwertung federn lassen.
«Wenn ich wieder Top-Ten-Platzierungen bei der Tour und der Vuelta erreiche, weiß ich ungefähr, wie meine Rolle in den kommenden Jahren aussehen würde. Doch wenn ich eine Etappe bei der Tour gewinnen kann, würde das mein Leben verändern. Doch um meine Chancen zu erhöhen, kann ich nicht mehr auf Gesamtwertung fahren. Ich muss mein eigenes Ding machen», erklärte der 30-Jährige.
Dies würde bedeuten, dass LottoNL-Jumbo keinen Klassementfahrer bei der Tour hätte, wird Steven Kruijswijk wieder den Giro d’Italia fahren und anders als Nairo Quintana (Movistar) nicht das Double anstreben. Auf der anderen Seite öffnet dies die Möglichkeit, den Sprinterzug vom niederländischen Meister Dylan Groenewegen zu verstärken, der sich unter anderem mit den deutschen Sprintstars Greipel, Kittel und Degenkolb messen wird. «Es ist logisch. Wenn du bei der Tour auf Gesamtwertung fahren willst, brauchst du ein komplettes Team. Letztes Jahr haben wir damit angefangen mit Dylan die Sprints zu fahren – für mich ist das perfekt. Ich wollte schon seit Jahren auf Etappensiege fahren», so Gesink weiter.
Gesink absolvierte seinen Saisonstart bei der Tour Down Under, wo er Gesamtachter wurde. Als nächstes steht für den Kletterspezialisten die Abu Dhabi Tour an, bevor er über die Katalonienrundfahrt, Tirreno-Adriatico, die Tour de Romandie und die Tour of California seinen Formaufbau für die Tour de France vorantreiben wird. «Tirreno ist wichtig, genauso wie Katalonien. Kalifornien ist dann ein gutes Warm-Up für die Tour, dazwischen wird es nochmal in ein Höhentrainingslager gehen. Dann werde ich bei der Tour versuchen, eine Etappe zu gewinnen – genauso habe ich es bei der Vuelta im letzten Jahr gemacht und da hat es ziemlich gut funktioniert.»