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Simon Geschke holte bei der Tour de France 2015 seinen ersten Tour-Etappensieg. Foto: Archiv/Yoan Valat
18.11.2015 16:31
Geschke: «Grand Tours werden bei Giant-Alpecin mehr in den Fokus rücken»

Deventer (rad-net) - Tour-Etappensieger Simon Geschke ist davon überzeugt, dass der Weggang Marcel Kittels Einfluss auf die Ausrichtung seines Teams Giant-Alpecin haben wird. Der 29-Jährige sagt, dass sich der Fokus des Teams nun vom Sprint in Richtung Gesamtklassement verlagern wird. Mit Tom Dumoulin und Warren Barguil hat das deutsche WorldTour-Team zwei starke Rundfahrer in seinen Reihen.

«Wir haben gezeigt, dass wir bei den Grand Tours ums Gesamtklassement mitfahren können. Warren war bei der Tour de France lange in der Top Ten und Tom hatte die Chance, die Vuelta a España in diesem Jahr zu gewinnen. Es wird definitiv mehr in den Fokus rücken», so Geschke gegenüber «Cyclingnews». «Es ist sicher, dass wir weniger ein Sprint-Team sein werden, obgleich wir nach wie vor ein paar Leute haben, die einen Sprint gewinnen können. Wir haben nicht den besten Sprinter der Welt, aber wir werden hoffentlich ein paar Sprintsiege mit John Degenkolb einfahren.»

Simon Geschke gehört zu den dienstältesten Rennfahrern beim Team Giant-Alpecin und seitdem hat die Mannschaft eine große Entwicklung vollzogen. «Ich bin 2009 ins Team gekommen, wir hatten keinen Bus, wir sind nur mit einem Camper zu Rennen gefahren», so Geschke. «Wir sind nur darum gefahren, in Ausreißergruppen zu kommen und uns bei Rennen wie Paris-Nizza zu präsentieren. Wir hatten nie wirklich eine Chance, Rennen zu gewinnen. Es war eine stete Entwicklung, ein langer Prozess, und jetzt sind wir eines der größten Teams der Welt», erklärt der gebürtige Berliner.

Auch wenn Marcel Kittel das Team verlassen hat, so bleibt der Kern der Mannschaft weiter zusammen und der Druck wird nun darauf lasten, was das Team 2015 erreicht hat, weiter aufzubauen. «Ich denke wir hatten ein wundervolles Jahr mit Johns Siegen bei den beiden Radsportmonumenten und es wird schwer sein, dieses zu toppen. Aber wir werden es versuchen», sagt Geschke. «Nächstes Jahr werde ich Mailand-Sanremo hoffentlich nicht auf der Couch verfolgen, sondern werde vor Ort sein, um ihn zu unterstützen. In den Ardennen-Klassikern haben wir mit Tom Dumoulin und Warren Barguil auch eine starke Formation und so denke ich, dass wir hier Favoriten auf den Sieg sein können.»

Geschke selbst hat sich für 2016 aber noch ein weiteres Ziel gesetzt - die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. «Die Frühjahrsklassiker sind natürlich das erste Ziel und dann ist da Olympia. Ich will Teil der deutschen Mannschaft sein. Das wäre einer meiner großen Träume, die ich im Radsport noch habe», erklärt Simon Geschke.

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