Mailand (dpa) - Lance Armstrong soll dem umstrittenen italienischen Mediziner Michele Ferrari nach Informationen der «Gazzetta dello Sport» vor sechs Jahren 465 000 Dollar überwiesen haben. Diese Zahlung sei auf Ermittlungen der Staatsanwaltschaft von Padua zurückzuführen, schrieb das Blatt.
Der dortige Staatsanwalt Benedetto Roberti ermittelt seit zwei Jahren gegen Ferrari, der 2004 wegen Sportbetrugs eine Bewährungsstrafe erhalten hatte. 2006 hatte ihn der italienische Radsportverband mit einem lebenslangen Betätigungsverbot belegt.
Der siebenfache Tour-de-France-Gewinner Armstrong, dem von der amerikanischen Anti-Doping-Behörde USADA organisiertes und umfassendes Doping vorgeworfen wird, arbeitete mit dem Mediziner mehrere Jahre zusammen. 2009 hatte der inzwischen nicht mehr aktive Radprofi aus Texas die Kooperation nach eigener Aussage endgültig beendet. Nach den USADA-Beschuldigungen war Armstrong für Triathlon-Wettbewerbe - seine neue sportliche Leidenschaft - gesperrt worden. Im Oktober wollte der 40-Jährige zum ersten Mal am Ironman auf Hawaii teilnehmen.
Am Samstag monierte Armstrong per Twitter, dass er trotz dreimaliger Anforderung weiter auf die Unterlagen der USADA mit den konkreten Anklagen gegen ihn warten würde. In einem 15-seitigen Schreiben hatte die US-Agentur massive Verstöße von Armstrong, dessen langjährigem Mentor und jetzigem RadioShack-Nissan-Teamchef Johan Bruyneel und dem aktuellen Mannschaftsarzt Pedro Celaya aufgelistet. Zehn Zeugen würden dies bestätigen.