Ceres (rad-net) - Simon Stiebjahn und Urs Huber haben die letzte Etappe des Momentum Health Tankwa Trek gewonnen. Das Bulls-Duo siegte in Ceres elf Sekunden vor den Cannondale-Bikern Manuel Fumic und Henrique Avancini, die das viertägige Mountainbike-Etappenrennen damit für sich entscheiden konnten. Bei den Damen triumphierten Mariske Strauss und Jennie Stenerhag.
«Volle Kanone» hatte Simon Stiebjahn für die letzte Etappe angekündigt. Daraus sprach der Frust über den entgangenen Etappensieg und damit die große Chance auf eine Podest-Platzierung im Gesamtklassement – wenn nicht zum Schluss gar noch auf den Sieg. Unabhängig vom Ärger über den Tag zuvor war es aber auch nur logisch, dass Stiebjahn und Huber ihre starke Verfassung für einen Etappensieg nutzen wollten.
Der längste Berg des Tages formte zwar eine Spitzengruppe, doch die Attacke von Huber und Stiebjahn kam erst an einer steilen Rampe, etwa 30 Minuten vor Zielankunft. Henrique Avancini konnte als einziger das Tempo der beiden Bulls-Piloten halten, doch sein Partner Manuel Fumic war nicht in der Lage mitzugehen. Fumic bekam in der Verfolgergruppe etwas Hilfe von Teamkollege Maxime Marotte und Avancini ließ sich dann zurückfallen. Cannondale Factory Racing hatte das Rennen unter Kontrolle, die beiden Gesamt-Dritten Jonas Lindberg und Simon Andreassen (Team Denmark) fuhren in der Fumic-Gruppe.
So richtig groß wurde die Lücke nicht, doch Urs Huber und Simon Stiebjahn konnten den verdienten Etappensieg feiern. «Am langen Berg wäre es noch zu früh gewesen», erklärte Stiebjahn. Vom höchsten Punkt waren es noch 40 Kilometer bis ins Ziel.
Manuel Fumic und Henrique Avancini holten sich den Gesamtsieg, durch den Lapsus des Falschen-Abbiegens von Stiebjahn/Huber am Samstag dann auch souverän. 2:54 Minuten vor Teamkollege Maxime Marotte und Gastfahrer Cameron Orr, der überraschend stark agierte. «Heute war vieles besser als gestern», konstatierte Manuel Fumic. «Von der Attacke mal abgesehen.» Dass er mit Avancini als Sieger davon ziehen konnte, war fürs Selbstvertrauen genauso wichtig wie die 120 Punkte aus dem S1-Etappenrennen. «Ich bin auf einem guten Weg und die Punkte sind wichtig, auch für die Nationenwertung.»
Gesamtrang drei ging an Lindberg/Andreassen, die 4:33 Minuten Differenz aufwiesen und zum Abschluss als Etappendritte (+0:14) nichts mehr anbrennen ließen. Stiebjahn/Huber belegten mit 7:40 Minuten Differenz Platz vier.
Das neu formierte Duo Alban Lakata/Karl Platt beendete seine Premiere mit 14:11 Minuten Rückstand auf Rang sechs. Für die «Bulls Legends», wie sie sich als Team genannt haben, bleibt noch etwas Arbeit um beim Cape Epic konkurrenzfähig zu sein.
Ein guter Einstand ins Team Centurion-Vaude gelang Vinzent Dorn, der mit seinem namibischen Partner Tristan de Lange am Ende Platz acht (+27:41) belegte. «Ich bin super zufrieden und freue mich, dass ich ein paar Weltranglistenpunkte mitnehmen konnte. Richtung Cape Epic fehlt mir schon noch was, aber ich bin guter Dinge», erklärte Dorn. «Ich bin auch froh, dass wir uns als Team gut gefunden haben. Jochen (Käß) und Dani (Daniel Geismayr) ziehen uns echt voll mit.»
Für das erste Centurion-Vaude-Duo war das Tankwa Trek allerdings vorzeitig beendet. Nach einem Sturz am Samstag musste Geismayr aufgeben. Der Österreicher war an einem Baum hängen geblieben und verletzte sich am Arm. Der Verdacht auf einen Bruch bestätigte sich zum Glück aber nicht.
Damen: Strauss und Stenerhag Gesamtsiegerinnen
Mit ihrem zweiten Etappensieg haben sich die Südafrikanerin Mariske Strauss und die Schwedin Jennie Stenerhag (Silverback Fairtree) den Gesamterfolg gesichert. Sie gewannen die Schlussetappe mit 32 Sekunden Vorsprung auf Annie Last und Candice Lill (Summit), die damit Barbara Benko und Anne Terpstra (Ghost) noch vom zweiten Gesamtrang verdrängen konnten. Die kamen als Vierte hinter Ariane Lüthi/Cherie Redecker (Kross-Computer Mania) mit 8:38 Minuten Rückstand ins Ziel.
Nach Etappensiegen an Tag eins und zwei hatte das Duo am Samstag Pech mit Defekten, war aber körperlich dann nicht mehr auf dem Niveau der ersten beiden Tage. «Für ein gutes Resultat müssen halt beide jeden Tag gut drauf sein», meinte Anne Terpstra. Die Niederländische Meisterin nahm aber «mehr Vertrauen» mit nach Hause. «Ich kann mir wenig Besseres zum Anfangen vorstellen. Ich habe mich gut gefühlt und weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin», so Terpstra.