Glasgow/Mont Sainte Anne (rad-net) - Die Entscheidung lag fast schon auf der Hand: Manuel Fumic hat nach seinem verletzungsbedingten Ausscheiden bei der Mountainbike-Europameisterschaft in Glasgow (Großbritannien) umgeplant und ist anstatt zum Weltcup nach Kanada nach Hause geflogen. Nach zwei Runden hatte Manuel Fumic das EM-Rennen beendet. Grund waren Rückenschmerzen.
«Der Rücken hat schon das ganze Jahr etwas Probleme gemacht, es ist immer mal wieder aufgepoppt. Ich habe immer gehofft, dass wir es in den Griff bekommen», sagte Fumic. Natürlich hätte man das physiotherapeutisch behandelt, zum Beispiel auch nach dem Weltcup im Val di Sole. Vollkommen ausmerzen konnte man das Handicap, das Fumic als «muskulär» beschreibt, offenbar jedoch nicht.
In Glasgow war es eine Situation, in der Fumic einmal richtig heftig in die Pedale treten musste, um eine Lücke, die Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing) vor ihm gelassen hatte, wieder zu schließen. «Bis dahin ging es gut, ich konnte das Tempo mitfahren. Aber das super intensive Antreten hat sich sofort bemerkbar gemacht», erklärte Fumic. Danach brachte er keinen Druck mehr auf die Pedale und der unruhige Kurs trug auch nicht zur Besserung bei. In der zweiten Runde wurde er an 22. Position gezählt und dann stieg er aus.
Enttäuscht sah man ihn im Gras sitzen und mit Trainer Phil Dixon reden. «Ich wollte da nicht noch mehr Belastung drauf geben, um für den Rest der Saison nichts zu riskieren», erklärte er und sagte, was man sich schon denken konnte: «Es ist natürlich extrem frustrierend.»
Der Rest der Saison besteht jetzt hauptsächlich noch aus dem Weltcup-Finale in La Bresse und der Weltmeisterschaft in der Lenzerheide. Am Dienstagabend entschied sich Fumic nach einigem Überlegen nicht nach Kanada zu fliegen, sondern lieber zu versuchen, die Rückenprobleme in den Griff zu bekommen. Besser wären sie durch den Flug und die erneute Belastung in drei Tagen sicher auch nicht geworden. «Es macht keinen Sinn mit dem Problem in drei Tagen schon wieder ein Rennen zu fahren», erklärte Fumic die Entscheidung.
Auch das war für ihn frustrierend, denn in Erinnerung ans Vorjahr, als er in Mont Sainte Anne lange Zeit Weltmeister Nino Schurter Paroli bieten konnte, sei das ein geplanter Höhepunkt gewesen.
«Ich muss das in den Griff bekommen und alles dafür tun, dass ich für das Weltcup-Finale in La Bresse und für die WM fit werde», meinte der Deutsche Meister.
Damit ist Elisabeth Brandau (EBE-Racing) die einzige deutsche Starterin in Mont Sainte Anne.