Brives-Charensac (rad-net) - Chris Froome hat nach den ersten guten Ergebnissen seit drei Jahren, seine Fans daran erinnert, weiterhin geduldig mit seiner Verfassung umzugehen. Der Fahrer von Israel-Premier Tech war vergangene Woche beim Classic Alpes-Maritimes Elfter geworden und hatte damit das beste Ergebnis seit seinem Sturz beim Critérium du Dauphiné 2019 verzeichnet. Trotzdem warnte der Brite jetzt davor, zu schnell zu viel von diesen Leistungen zu erwarten, auch wenn er sich selbst keine Grenzen setzen werde.
«Das ist wirklich das erste Mal in den letzten drei Jahren, dass ich völlig beschwerdefrei bin, ohne Probleme. Ich hatte keine Schmerzen, ich hatte keine Beschwerden, das Gleichgewicht zwischen linkem und rechtem Bein ist wieder hergestellt», berichtete Froome, der zurzeit das Critérium du Dauphiné bestreitet. «Im Grunde genommen konnte ich von Januar bis jetzt ohne Unterbrechung konsequent arbeiten und die Dinge in die richtige Richtung lenken. Jetzt sehe ich die Ergebnisse davon.»
Kommende Woche wird Froome an der Mont Ventoux Challenge teilnehmen, wobei er hofft, einen Platz im Kader seiner Mannschaft für die diesjährige Tour de France zu ergattern. Während dabei bereits Spekulationen darüber auftauchten, ob der 37-Jährige es vielleicht zurück zu seiner Form von vor drei Jahren schaffen könnte, erklärte der Fahrer selbst, sich zwar keine Limits zu setzen, trotzdem aber nicht zu viel von sich selbst zu erwarten. «Ich werde mir keine Grenze setzen und sagen: 'Das ist mein Niveau, da will ich hin'. Ich werde einfach weiter so hart arbeiten, wie ich kann, und die Dinge in die richtige Richtung lenken», erklärte Froome. Gleichzeitig warnte er davor, zu viel zu früh von ihm zu erwarten: «Es ist verständlich, dass die Leute diese Erwartungen haben, wenn man bedenkt, was ich in meiner Karriere erreicht habe, aber gleichzeitig denke ich, dass die Leute sich daran erinnern müssen, dass ich in den letzten drei Jahren aus einer völlig anderen Situation gekommen bin.»
Froome war 2019 beim Critérium du Dauphiné schwer gestürzt und hatte mit einer zweifachen Oberschenkelfraktur und anderen schwerwiegenden Verletzungen beinahe seine Karriere aufgeben müssen. Nach mehreren Operationen folgte eine lange Genesungsphase, in der der Fahrer zunächst das Laufen und anschließend das Fahrradfahren wiedererlernen musste, bevor er circa ein Jahr später ins Peloton zurückkehrte und Anfang 2021 von Ineos Grenadiers zu Israel-Premier-Tech wechselte.
«Bei diesem Rennen vor drei Jahren hätte ich fast mein Leben verloren. Ich konnte mein Bein vier oder fünf Monate lang nicht strecken oder belasten. Ich habe mir das Bein an zwei Stellen gebrochen. Es gibt keine Garantie dafür, dass man von so etwas zurückkommt. Es ist ein schrittweiser Prozess», erklärte Froome zu seinem Genesungsprozess bis heute. «Der erste Schritt war, wieder laufen zu lernen, dann wieder auf ein Fahrrad zu steigen und Fahrrad zu fahren. Dann versucht man vielleicht, wieder in einem Peloton mitzufahren. Jetzt geht es darum, den nächsten Schritt zu machen, um auf diesem Niveau wettbewerbsfähiger zu werden, und genau da bin ich jetzt.»