Hermagor (rad-net) - Der Schwede Calle Friberg (Scott Skoda) hat am zweiten Tag der Protective Bike Four Peaks das Foto-Finish um den Etappensieg für sich entschieden. Nach 91 Kilometern und 1969 Höhenmetern von Bad Kleinkirchheim nach Hermagor überquerte Friberg nur wenige Zentimeter vor Titelverteidiger Christoph Sauser (Specialized Racing) und Uwe Hochenwarter (Bikearena Obertraun) die Ziellinie.
Der Träger des Gelben Trikots, Juri Ragnoli (Scott) aus Italien, verteidigte als Vierter mit fünf Zehntelsekunden Rückstand seine Gesamtführung. Bester Deutscher wurde wie schon gestern Matthias Leisling (Texpa-Simplon) als Fünfter (+0:04).
Leisling war zudem derjenige im Feld gewesen, der zu Beginn der aufgrund ihrer Topografie - viele kleine Anstiege, lange Flachpassagen - bei mäßigeren Tempo gefahrenen Etappe kurzzeitig für Aufsehen gesorgt hatte. Nach der Abfahrt von Bergfried Richtung Drautal lag der Tölzer knapp 15 Sekunden vor der knapp 15 Mann starken Spitzengruppe, wurde in der Folge aber wieder eingeholt. «Das war keine Attacke. Ich hatte einfach keine Lust auf das Gebummel und bin mein Tempo gefahren», so Leisling.
Allerdings zog das Tempo dann gegen Ende des Rennens noch einmal an. Nachdem rund zehn Mountainbiker fünf Kilometer vor dem Ziel dicht and dicht in die Enduro Challenge gegangen waren, setzten sich fünf Fahrer kurz vor Schluss ab, um den Sieg im Sprint unter sich auszumachen - mit dem besten Ausgang für Friberg. «Eigentlich hatte ich schwere Beine, aber am Ende kam dann der Rennfahrer wieder in mir durch. Es war sehr knapp. Dass ich dann auch noch Erster werde, ist schön. Das passiert nicht so oft. Ich bin sehr glücklich», sagte der ehemalige Profi, der im Gesamtklassement weiterhin auf Platz vier hinter Ragnoli, Sauser und Hochenwarter rangiert.
Ragnoli war dann auch dementsprechend glücklich, dass er sein Ziel heute zu 100 Prozent erfüllen konnte, vor allem, da das heutige Etappenprofil nicht auf den 26-Jährigen zugeschnitten war: «Ich mag es nicht so, wenn es lange Flachpassagen hat. Ich wollte das Gelbe Trikot verteidigen, und das ist mir gelungen. Ich bin zufrieden.»
In der Damenwertung hat die Niederländerin Sanna van Paassen (Specialized) mit ihrem zweiten Etappensieg ihren Anspruch auf den Four Peaks-Titel 2015 eindrucksvoll untermauert. Sie verwies die auch im Gesamtklassement hinter ihr liegenden Angelika Tazreiter (SV Krünberg) aus Österreich sowie die Schweizerin Cornelia Hug (Crazy Velo Shop Scott) auf die Plätze zwei und drei.
Auftakt der Bike Four Peaks: Italiener Ragnoli sorgt für Überraschung