Murg (rad-net) - Die dreifache Olympia-Medaillengewinnerin Sabine Spitz bestreitet am Wochenende in La Bresse ihr 117. und letztes Weltcuprennen. Das hat die 46-Jährige per Pressemitteilung angekündigt. Auch wenn es nicht gleichbedeutend mit dem Abschied vom Wettkampf-Sport ist, wird dann wohl auch die Weltmeisterschaft in Lenzerheide die letzte Cross-Country-WM ihrer Karriere sein.
Mit der Pressemitteilung, die auf den Rothaus Bike Giro zurückblickt, wo Sabine Spitz (Wiawis Bikes) endlich wieder schmerzfrei Dritte wurde, wird im Blick auf den bevorstehenden Weltcup in La Bresse gleichzeitig auch eine markante Nachricht verbreitet. «Dass es für Sabine Spitz auch der finale Weltcup ihrer langen Karriere sein wird, gibt dem Rennen eine besondere Note», heißt es in dem Text.
Fast beiläufig, auch wenn danach auf ihre 22-jährige Weltcup-Karriere zurückgeblickt wird, wird da der Abschied verkündet. Aber es passt zu Sabine Spitz, die gegenüber rad-net unlängst davon sprach, dass sie keinen Wert legt auf eine Verabschiedung à la Julien Absalon, dem man in Albstadt ein Trikots mit Unterschriften überreichte. Kein großes Aufheben will die 20-fache Deutsche Meisterin machen. «Für mich ist es eigentlich vor allem ein Rennen mit Blick auf die Weltmeisterschaften zwei Wochen später in Lenzerheide», wird sie zitiert. Aber sie denke natürlich an die lange Zeit im Weltcup zurück.
1996 in Houffalize bestritt sie ihr erstes Rennen in der Serie, in La Bresse wird es die Nummer 117 sein. Zwei davon hat sie gewonnen, 2002 in Vancouver (Kanada) und 2013 in Andorra. 21 Mal war sie insgesamt in den Top Drei. Fast zwei Jahrzehnte war die fünffache Olympiateilnehmerin der deutsche Garant für Top-Ergebnisse im Weltcup. Noch 2017 stand sie in Nove Mesto als Zweite auf dem Podest.
Damit ist in La Bresse nicht zu rechnen. Zu groß ist der Trainingsrückstand durch die Verletzung, die sie bei einem Sturz in Val di Sole (Italien) erlitten hat.
Wenn Sabine Spitz 2019 keine Weltcup-Rennen mehr fährt, ist das fast gleichbedeutend damit, dass Lenzerheide auch ihre letzte Cross-Country-WM sein wird. Die erste bestritt sie 1995 in Kirchzarten, wo noch Starter außerhalb einer Nominierung durch den Verband möglich waren. Fast ausschließlich durch Ergebnisse bei Weltcup-Rennen kann man nun noch für die Cross-Country-WM nominiert werden.
«Irgendwann muss Schluss sein», hatte Sabine Spitz in einem Interview gesagt. Das war schon im März 2016. Doch nachdem Olympia in Rio durch eine Verletzung verkorkst war, entschied sie sich doch noch mal zum Weitermachen.
«Kleinere» Cross-Country-Rennen könnte sie auch in Zukunft noch bestreiten, sofern es rein passt. Denn ein echtes Karriere-Ende markieren Weltcup-Finale, bzw. WM in Lenzerheide noch nicht. Die Südbaderin wird sich 2019 auf Marathons und Etappenrennen verlegen.