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Dieses Foto von der Spitzengruppe bei Kuurne-Brüssel-Kuurne twitterte Marcel Sieberg und fragte: «Wozu haben wir neue Regeln?» Screenshot: rad-net
04.03.2014 09:18
Fahren auf Gehwegen: Sieberg appelliert an Fairness innerhalb des Pelotons

Kuurne (rad-net) - Marcel Sieberg vom Team Lotto-Belisol hat das Befahren von Gehwegen anstatt auf den Kopfsteinpflasterpassagen bei Kuurne-Brüssel-Kuurne kritisiert. «Wozu haben wir neue Regeln???», schrieb der Deutsche gestern bei Twitter zu einem Foto der Spitzengruppe abseits der Straße.

«Spitzengruppe komplett auf dem asphaltierten *Fahrradweg*, das Peloton komplett auf dem Kopfsteinpflaster», konstatierte der Bocholter. In einem weiteren Tweet knüpfte der 31-jährige daran an: «Und nun wissen wir, warum wir 30 Sekunden verloren haben genau an diesem Punkt. Kommt, Leute … jeder oder keiner», appellierte er an das Fair Play seiner Konkurrenten. Die Spitzengruppe um den späteren Sieger Tom Boonen (Omega Pharma-Quick-Step) hatte sich an der Stelle entscheidend abgesetzt.

Nach einer neuen Regel des Radsportweltverbandes UCI ist es «streng verboten, Gehwege/Bürgersteige, Wege oder Radwege neben der Fahrbahn zu benutzen, die nicht Bestandteil des Kurses sind». Bei Verstoß drohen Strafen bis hin zur Disqualifikation. Die Regel 1.2.064 ff. war auf der UCI-Sitzung am Rande der Straßen-Weltmeisterschaften in Florenz beschlossen worden und ist zum 1. Januar 2014 in Kraft getreten.

Die Anwendung durch die Kommissäre erfolgt aber ganz offensichtlich noch nicht so strikt wie es sich in den UCI-Regularien darstellt. Durch die Regel soll ausgeschlossen werden, dass sich die Fahrer durch Abkürzungen unfair einen Vorteil verschaffen, außerdem soll das Risiko von Stürzen durch diese Manöver oder durch die Kollision mit Zuschauern verringert werden.

Nach wie vor gibt es für die Fahrer aber auch im Rahmen des Erlaubten Möglichkeiten, Teile der Kopfsteinpflasterpassagen zu umgehen: So ist es beispielsweise weiterhin erlaubt, in der Gosse der Straßen zu fahren. Es bleibt also abzuwarten, wie die Regel bei den noch anstehenden Klassikern von den Verantwortlichen umgesetzt wird. Der belgische UCI-Kommissär Philippe Mariën sagte der Zeitung «Het Nieuwsblad», das Thema werde noch heute bei der UCI diskutiert.

Dass die Fahrer, die bei Kuurne-Brüssel-Kuurne die Vorschriften ignoriert haben, noch im Nachhinein bestraft werden, scheint allerdings unwahrscheinlich zu sein.

Boonen gewinnt 66. Kuurne-Brüssel-Kuurne

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