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Bernhard Eckstein auf der zwölften Etappe der Friedensfahrt 1961 auf der er den zweiten Platz belegte. Foto: Bundesarchiv/Wikimedia Commons CC-BY-SA 3.0
13.11.2017 12:28
Ex-Weltmeister Bernhard Eckstein gestorben

Leipzig (rad-net) - Der ehemalige Straßenweltmeister Bernhard Eckstein ist in der vergangenen Woche im Alter von 82 Jahren nach langer schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie in seiner Heimatstadt Leipzig verstorben.

Geboren 1935 in Zwochau gehörte der gelernte Dreher in den 50er und 60er Jahren zu den bekanntesten Amateur-Rennfahrern der ehemaligen DDR. 1953 hatte Eckstein sich auf Straßenrennen spezialisiert, errang aber vor 1957, wo er Fünfter bei der DDR-Rundfahrt wurde, keine bedeutenden Ergebnisse. Dann sollte ihm aber der große Durchbruch gelingen. 1958 wurde er mit dem SC DHfK Leipzig DDR-Meister im 100-Kilometer-Mannschaftszeitfahren und Zweiter bei der Einzelmeisterschaft. 1959, 1960, 1961 und 1963 wurde er ebenfalls Zweiter der Straßenmeisterschaft, stets hinter Täve Schur. 1961 war er Gesamtdritter und Mannschaftssieger der Friedensfahrt.

Seinen größten sportlichen Erfolg feierte Eckstein 1960 auf dem legendären Sachsenring. Bei den Straßen-Weltmeisterschaften der Amateure rechneten viele mit einem dritten Sieg von Ecksteins Teamkollegen Täve Schur, doch der machte den Weg frei für Eckstein. Zusammen mit dem Belgier Willy van den Berghen bildete das deutsche Duo eine Spitzengruppe. Als sich Eckstein absetzte, blieb der Belgier bei Schur, der keinerlei Verfolgungsarbeit leistete, so dass Eckstein eine Solosieg feierte. Die Mediensprachen später von der «taktisch großartigsten Leistung in der bisherigen Geschichte des Radsports».

Eckstein war bei insgesamt fünf Straßen-Weltmeisterschaften am Start. Als Titelverteidiger fuhr er 1961 auf den 14. Platz, weitere Top-Platzierungen blieben aber aus. Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom fuhr Bernhard Eckstein auf Rang 22. Seinen letzten beachtenswerten Sieg errang Eckstein 1966 beim Eintagesrennen Rund um die Braunkohle.

Ende 1960 wurde Eckstein, der nach seiner Karriere als Pressefotograf arbeitete, für seinen WM-Titel mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze ausgezeichnet.

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