Berlin (dpa) - Ex-Profi Jens Voigt setzt große Hoffnungen auf das in den Bundestag eingebrachte deutsche Anti-Doping-Gesetz.
«Ich hoffe, es wird helfen, schnellere, klarere und verständlichere Verfahren einzuleiten. Außerdem hat man auch eine Handhabe gegen die Hintermänner», sagte der 43-jährige Berliner. Voigt hatte seine 17-jährige Rad-Karriere am 18. September 2014 mit einem kurzfristig gültigen Stunden-Weltrekord (51,115 Kilometer) beendet.
Die Erteilung der WorldTour-Lizenz für das belastete Astana-Team im Dezember habe ihn «ein bisschen überrascht». Astana darf vorläufig in der Radsport-Eliteklasse weiterfahren, obwohl fünf Fahrer bei Dopingkontrollen positiv getestet worden waren und die Staatsanwaltschaft Padua ermittelt. «Vielleicht hat der Weltverband bald eine Handhabe, die Lizenz doch noch zu entziehen, oder die Tour-Organisation lässt Astana nicht zu», sagte Voigt.
Der ehemalige Publikumsliebling glaubt nicht, dass der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin wie angekündigt, den Stunden-Weltrekord angreift. «Bradley Wiggins wird im Juni eine Marke setzen, vielleicht so 54 Kilometer. Dann werden Martin und Fabian Cancellara sagen: 'Nein Danke'. Nach Wiggins wird wieder zehn Jahre Pause sein», vermutete Voigt. Im Moment ist Matthias Brändle (Österreich/52,852 km) der Schnellste.