Sydney (rad-net) - Caleb Ewan hat die Straßen-Weltmeisterschaft zu seinem Hauptziel der kommenden Saison erklärt. Der Fahrer von Lotto-Soudal wolle 2022 seinen gesamten Rennkalender auf die WM im eigenen Land ausrichten und rechne sich bereits Chancen für das Event aus.
«Die Weltmeisterschaften werden nächstes Jahr in Wollongong in Australien stattfinden. Da kann ich gewinnen», erklärte der Australier jetzt selbstbewusst gegenüber «Wielerflits». «In der zweiten Saisonhälfte werde ich mich deshalb besonders darauf fokussieren.»
Doch auch für den ersten Teil der Wettbewerbszeit 2022 hat sich Ewan bereits ein Ziel gesetzt. Der 27-Jährige will nach zwei zweiten Plätzen 2018 und 2021 im nächsten Frühjahr Mailand-San Remo gewinnen: «Das große Ziel ist Mailand-San Remo. Es ist das einzige Monument, das ich gewinnen kann, also ist es für mich logisch, dies in Angriff zu nehmen. In den vergangenen Ausgaben habe ich schon gezeigt, dass das ein Rennen ist, das ich definitiv gewinnen kann.»
Dabei gab der Fahrer aber auch schon bekannt, dass es wünschenswert sei, nicht als einzige Option seiner Mannschaft in das Monument zu starten. In der Vergangenheit sei er auch schon mal früh bei dem Rennen abgehängt worden, weshalb er eine Alternative zu sich selbst begrüßen würde: «Es ist einfach weniger Druck für mich, wenn es Teamkollegen gäbe, die auf den Sieg fahren können, falls ich keinen guten Tag haben sollte. Zurzeit ist es noch ein langer Weg bis dahin, aber wenn es so weit ist, dann werden wir wissen, wer in guter Verfassung ist.»
Für die Pläne der kommenden Saison wird Ewan sein Vorhaben, Etappen aller drei Grand Tours innerhalb einer Saison zu gewinnen, zunächst auf Eis legen. Der Fahrer hatte sich dieses Ziel Anfang dieser Saison gesetzt und war mit zwei Etappensiegen beim diesjährigen Giro d'Italia auch zunächst nach Plan gefahren. Er verließ die Italien-Rundfahrt daraufhin frühzeitig, um sich auf die Tour de France zu fokussieren, die er letztendlich jedoch nach drei Tagen und ohne Etappensieg, dafür aber mit gebrochenem Schlüsselbein verlassen musste. Bei der Vuelta startete er im Nachhinein gar nicht mehr.
Auch im kommenden Jahr wird die Spanien-Rundfahrt vermutlich nicht im Kalender des Australiers stehen. Ewan erklärte, dass sie in der Vorbereitung auf die WM in Australien keine Rolle spielen werde: «Die Vuelta wird vermutlich keine gute Vorbereitung dafür sein. Mein Programm ist zwar noch nicht in Stein gemeißelt, aber zurzeit würde ich sagen, dass ich nicht an ihr teilnehmen werde.»