Stuttgart (rad-net) - Zum Europäischen Tag des Fahrrads am heutigen 3. Juni
weist die Sachverständigenorganisation DEKRA auf die besonderen Unfallrisiken für Radfahrer hin. Diese sollten die Risiken des Fahrradverkehrs kennen und mit auffälliger Kleidung, Helm und guter Beleuchtung zu ihrer eigenen Sicherheit beitragen, so die Experten.
Als ungeschützte Verkehrsteilnehmer sind Fahrradfahrer - ähnlich wie
Fußgänger - im Straßenverkehr besonders gefährdet. Das zeigen auch entsprechende Unfallstatistiken. «Fahrradfahren ist eine umweltfreundliche und gesunde Art, sich fortzubewegen.
Allerdings sollte jeder Radfahrer auch selbst dafür Sorge tragen, dass er
möglichst sicher unterwegs ist», sagt Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands
DEKRA SE und verantwortlich für die Business Unit Automotive.
«Einer der entscheidenden Faktoren ist dabei die gute Erkennbarkeit in der
Dämmerung und im Dunkeln. Nur wer auch rechtzeitig von anderen
Verkehrsteilnehmern gesehen wird, kann sicher Fahrrad fahren», so Klinke. Dafür sei es wichtig, dass vor allem «die vorgeschriebenen
aktiven und passiven lichttechnischen Einrichtungen, also alle Leuchten und
Reflektoren am Fahrrad, intakt sind».
Sehr empfehlenswert sei auch «das Tragen heller und kontrastreicher Kleidung -
möglichst mit retroreflektierenden Elementen, die den Radfahrer aus deutlich
größerer Entfernung im Scheinwerferlicht sichtbar machen».
Die Experten empfehlen außerdem, beim Radfahren einen Helm zu tragen. In Deutschland
liegt die Helmtragequote über alle Altersgruppen hinweg nach der jüngsten
Erhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen bei gerade einmal 15 Prozent.
Immerhin: Bei Kindern zwischen sechs und zehn Jahren ist der Anteil, der mit
Helm unterwegs ist, im Jahr 2013 auf drei Viertel gestiegen.
Wichtig zur Erhöhung der Sicherheit sei außerdem die Straßeninfrastruktur. «Das betrifft den Ausbau von Radwegen ebenso wie die Pflege der
vorhandenen Radwege. Denn wenn sie in schlechtem Zustand sind, weichen
Radfahrer in der Regel trotz des höheren Risikos auf die Straße aus». so die DEKRA-Experten. Insbesondere im Zusammenhang mit abbiegenden Lkw sei Aufklärungsarbeit wichtig. «Radfahrer müssen dafür sensibilisiert
werden, welche Bereiche neben seinem Fahrzeug ein Lkw-Fahrer trotz aller
Spiegel nicht einsehen kann», so Clemens Klinke. Die Unfälle «aufgrund des Toten Winkels sind recht selten, aber meistens besonders schlimm. Deshalb sollte sich jeder Radfahrer bewusst sein, wie gefährlich der Bereich neben einem Lkw ist, und sich dort möglichst erst gar nicht aufhalten», betont Linke.
Im Zusammenhang mit solchen Unfällen setzt sich die DEKRA
für die Entwicklung elektronischer Abbiegeassistenten ein, die Gefahren
noch zuverlässiger erkennen, den Lkw-Fahrer warnen und gegebenenfalls eine
automatische Notbremsung einleiten können.
Insgesamt belegt die amtliche Verkehrunfallstatistik für das Jahr 2012, dass
Kollisionen mit Pkw die häufigste Todesursache für Radfahrer im innerörtlichen
Verkehr in Deutschland sind (37,1 Prozent). Direkt dahinter (28,0 Prozent)
rangieren bereits Alleinunfälle von Radfahrern. Den drittgrößten Anteil (19,8
Prozent) machen Kollisionen mit Güterkraftfahrzeugen, also Transportern und
Lkw aus.
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