Münster (rad-net) - Genau heute vor 20 Jahren war Münster der erste Etappenort des «Euro-Giro». Und damit wurde die Grundlage nicht nur für den Radsport im Münsterland, sondern auch für den beliebten Münsterland-Giro geschaffen.
Ein Europa, eine Währung: Die Einführung des Euro war 2002 einer der Gründe, den Giro d'Italia jenseits der Grenzen Italiens stattfinden zu lassen. Er führte durch die sechs Gründerstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), der Vorläuferin der heutigen Europäischen Union (EU): Niederlande, Deutschland, Belgien, Luxemburg, Frankreich und Italien.
Knapp 200 Profis gingen auf das 215 Kilometer lange Teilstück, das in Groningen gestartet wurde, ehe der Rundkurs durch Münsters kopfsteingepflasterte Altstadt, der dreimal umrundet werden musste, erreicht wurde. Sieger der Etappe war Sprint-Superstar Mario Cipollini. Für den Italiener war im weiteren Verlauf der Italien-Rundfahrt aber nicht nur Münster ein gutes Pflaster, weil er mit seinem Tagessieg auch das Rosa Trikot übernahm - und am Ende des «Euro-Giro» standen sechs Etappensiege und das Maglia Ciclamino in seiner Erfolgsliste.
Während des ganzen Tages hatte es für die rund 300.000 Radsportfans in der Stadt ein umfangreiches Programm auf 15 Bühnen und Aktionsflächen gegeben. Bis heute gilt die Etappenankunft des Giro d'Italia als eine der größten Sportveranstaltungen in Münster.
Und diese Begeisterung war der Grundstein für die Entwicklung des Radsports im Münsterland. Anfangs wurde der Klassiker Groningen-Münster ausgetragen und seit 2006 der Sparkassen Münsterland Giro. Seitdem ist der 3. Oktober im internationalen Radsport-Kalender fest mit dem Münsterland verbunden. Wie sein Giro-d'Italia-Vorbild endet auch der Herbstklassiker in Münster mit dem dreimaligen Rundkurs durch die Altstadt.
Derzeit rollt der Giro d'Italia auch wieder - und ebenfalls über Ländergrenzen hinaus. Der Start erfolgte in Ungarn, seit Dienstag ist in Italien unterwegs.
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